Nach den Viertelfinal-Partien bei der Weltmeisterschaft stehen vor allem die Trainer im Fokus. In Portugal und in Frankreich dominieren sie die Schlagzeilen, in Italien schwärmt man derweil von Marokkos WM-Auftritten. Der tägliche FT-Blick in die internationale Sportpresse.
„Sorry Zizou“
Zinedine Zidane ist wohl der einzige Franzose, dem das gute Abschneiden der französischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft ein Dorn im Auge ist. Dass der frühere Weltfußballer die Équipe Tricolore nach dem Turnier übernehmen sollte, galt eigentlich als sicher. Nach dem Halbfinal-Einzug wird Didier Deschamps aber wohl im Amt bleiben. Informationen von ‚Le Parisien‘ und ‚RMC‘ legen einen Verbleib bis zur Euro 2024 nahe. „Was für eine bittere Pille für Zidane“, schreibt die ‚Mundo Deportivo‘ dazu. Sollte Frankreich den WM-Titel verteidigen können, wird das Zizou wohl über seine Enttäuschung hinwegtrösten können.
Ronaldo schubst Santos vom Thron
Für Fernando Santos könnte nach acht Jahren an der Seitenlinie des portugiesischen Nationalteams Schluss sein. „Das Ende ist unvermeidlich“, titelt die ‚O Jogo‘ am heutigen Montag. Der ‚Record‘ zufolge ist ein Abschied längst beschlossene Sache. Superstar Cristiano Ronaldo ist daran offenbar nicht unbeteiligt und soll den Verband in dieser Frage beeinflusst haben. Nach der 0:1-Niederlage gegen Marokko ging CR7 wortlos an Santos vorbei, ignorierte ihn mutwillig. Damit nicht genug: Auf seinem Instagram-Account bedankte sich der portugiesische Kapitän bei den Fans, lobte seine Mannschaftskameraden, aber erwähnte den Trainer mit keinem Wort. Auch Ronaldos Schwester sowie seine Lebensgefährtin teilten in den sozialen Netzwerken kräftig gegen den 68-Jährigen aus. Zuvor hatte Santos den Rekord-Nationalspieler zweimal auf der Bank schmoren lassen.
„Marokkos Gold“ verzaubert die Welt
Marokko begeistert bei der diesjährigen Weltmeisterschaft nicht nur seine 37 Millionen Einwohner. Die ganze Welt schaut auf das Überraschungsteam des Turniers und fiebert kräftig mit, wenn die Löwen vom Atlas auf dem Rasen stehen. Vor dem anstehenden Halbfinale gegen Frankreich (Mittwoch, 20 Uhr) ist die internationale Presse voll des Lobes für die Nordafrikaner. Der ‚Corriere dello Sport‘ spricht von „Marokkos Gold“, die ‚Gazzetta dello Sport‘ nennt die Marokkaner hochtrabend „Weltverbesserer“. Selbst im Land des Gegners ist man voller Respekt. Die ‚L’Équipe‘ hebt dabei besonders das Bruderduell zwischen Achraf Hakimi und Kylian Mbappé vor. Die beiden PSG-Profis gelten neben dem Platz als beste Freunde, am Mittwochabend allerdings wird einer von beiden das Nachsehen haben.
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