HSV & die Personalpolitik: Die Stunde der Ratlosen
In der Saison 2009/10 stand der Hamburger SV nach 15 Spieltagen auf Platz 5. Die Hanseaten hatten zu diesem Zeitpunkt 25 Punkte gesammelt. Der Trainer hieß Bruno Labbadia. Dieser wurde in der Rückrunde gefeuert. Armin Veh ist nach 15 Spieltagen vier Punkte schlechter als sein Vorgänger. Umstritten ist er dennoch nicht. Stattdessen beginnt der HSV, mich sich selbst zu hadern.
Bastian Reinhardt lässt keine Zweifel aufkommen. „Was soll Armin Veh denn machen?“ seufzt der Sportchef des Hamburger SV in der ‚Hamburger Morgenpost‘. Der Coach ist in der Hansestadt unumstritten. „Die personellen Optionen, die unserem Trainer zur Verfügung stehen, sind nicht überragend“, erklärt Reinhardt das Vertrauen in den Stuttgarter Meistermacher.
Weniger freundliche Worte findet der Sportdirektor über sein spielendes Personal. „Die Profis sind in der Pflicht“, so die deutliche Ansage des ehemaligen Innenverteidigers an die Mannschaft. Der HSV habe schließlich immer zu seinen Akteuren gehalten. Prominentes Beispiel hierfür ist Paolo Guerrero: „Er hat sogar einen neuen Vertrag erhalten. Jetzt ist es an ihm, auch mal was zurückzuzahlen“, fordert Reinhardt.
Der Sportchef selbst wird sich in der kommenden Zeit verstärkt einbringen. „Den einen oder anderen werde ich mir sicher mal zur Seite nehmen." Es ist ein Drahtseilakt, auf dem die Hanseaten wandern. Das Eingeständnis, dass der Trainer mit diesem Personal machtlos ist, kann kaum von der Einsicht getrennt werden, dass der HSV in seiner Personalpolitik keine glückliche Hand bewiesen hat. Reinhardt und Veh sind für den größten Teil der aktuellen Mannschaft nicht verantwortlich – es liegt an ihnen, es deutlich besser als ihre Vorgänger zu machen.
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