Nach dem Risse-Schock: Diese Optionen bleiben dem Effzeh

Der 1. FC Köln muss für den Rest der Saison auf Marcel Risse verzichten. Der 26-Jährige ist für den Klub kaum zu ersetzen, schließlich befand er sich in der Form seines Lebens. FT hat analysiert, was Sportdirektor Jörg Schmadtke nun tun kann.

von Tristan Bernert
3 min.
Sorgenvolle Gesichter beim 1. FC Köln: Peter Stöger (li.) und Jörg Schmadtke @Maxppp

Der 1. FC Köln hat merklich an Schwung verloren. Hätte Marcel Risse nicht in der letzten Minute des Rheinderbys gegen Borussia Mönchengladbach zum 2:1-Sieg getroffen, wäre die Statistik verheerend: zwei Punkte aus den vergangenen vier Spielen. Am vergangenen Samstag kamen die Geißböcke nun gegen die TSG Hoffenheim unter die Räder. Das 0:4 markiert die höchste Niederlage des Vereins seit Oktober 2015.

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Für die Domstädter kam es jedoch noch dicker. Risse verletzte sich schwer am Kreuzband und wird aller Voraussicht nach in dieser Saison nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen können. Der 26-Jährige ist bereits der sechste Stammspieler, der der Mannschaft von Peter Stöger langfristig fehlen wird. Die Kölner zeigen sich dementsprechend geschockt. „Jetzt sind es sechs Spieler. In der Masse ist das zu viel und ich kenne keinen Klub, der das am Ende verkraftet. Selbst Bayern München hätte damit Probleme“, findet Sportchef Jörg Schmadtke in der ‚Bild‘ deutliche Worte.

Risse kaum zu ersetzen

Der 52-Jährige lässt dementsprechend durchblicken, dass er im Winter auf dem Transfermarkt aktiv werden möchte: „Aus der Emotion heraus hätte ich direkt nach dem Spiel gesagt: Ja, es ist zwingend erforderlich. Mit einer Nacht darüber schlafen und weniger emotional denkend sage ich: Ja, vielleicht. Wir müssen schauen.“ Schauen wird Schmadtke vor allem, ob ein geeigneter Ersatz überhaupt auf dem Markt ist. Denn klar ist, dass der Effzeh nicht die finanziellen Mittel hat, um im Winter für unverhältnismäßig viel Geld nachzulegen. Außerdem können nur wenige Spieler die Rolle ausfüllen, die Risse unter Stöger innehatte. Im 4-4-2 agierte der 26-Jährige offensiv, im 3-5-2 kam er als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Einen Kandidaten zu finden, der sowohl auf dem Markt als auch bezahlbar ist, dennoch die nötige Qualität mitbringt und taktisch flexibel eingesetzt werden kann, könnte für Schmadtke schwierig werden.

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Der Manager wird bei der Suche nach einem Risse-Ersatz also womöglich Abstriche machen müssen. Die Leihe eines vielversprechenden Talents von einem großen Verein könnte für die Kölner auch ohne Kaufoption Sinn ergeben. Dass dieses Modell geeignet ist, Kaderlöcher zumindest vorübergehend adäquat zu stopfen, beweist zurzeit Eintracht Frankfurt. Schmadtke braucht nicht zwingend einen Spieler, der Risse langfristig Konkurrenz macht.

Möglich wäre auch, dass Schmadtke zumindest teilweise auf interne Lösungen zurückgreift, um Risse zu ersetzen. Im 3-5-2 könnten Pawel Olkowski und Eigengewächs Lukas Klünter vermehrt die rechte Außenbahn beackern. Beide verfügen durchaus über das Potenzial, auch in der Offensive Akzente zu setzen. Im 4-4-2 sieht die Lage jedoch anders aus. Während Frederik Sörensen als Rechtsverteidiger gesetzt ist, klafft vor ihm auf dem Flügel ein großes Loch, das mit dem vorhandenen Spielermaterial kaum zu schließen ist.

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Ein Vorgriff auf den Sommer?

Schmadtke könnte sich also darauf konzentrieren, einen rein offensiven Rechtsaußen zu verpflichten. Auf dieser Position gibt der Transfermarkt für die Kölner schließlich deutlich mehr her, wie die Verpflichtung von Leonardo Bittencourt, der 2015 zum Schnäppchenpreis von 2,5 Millionen Euro kam, zeigt. Angesichts der aktuellen Kadersituation hätte der Effzeh zudem eigentlich auch ohne die Risse-Verletzung vorne rechts Bedarf. Bis Schmadtke jedoch eingreifen kann, steht den Kölnern ein anspruchsvolles Restprogramm bevor. Auf Last-Minute-Tore von Risse wird man dabei verzichten müssen.

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