Eberl in Plauderlaune: Bayern und die „ungewöhnlichen Ideen“
Der FC Bayern sucht einen Trainer für die kommende Saison. Zwei Entscheidungsträger haben sich nun in Interviews zum Stand der Dinge geäußert.
Max Eberl hat den Stand der Ding bei der Trainersuche des FC Bayern erklärt. Im Interview mit der ‚Sport Bild‘ bestreitet der neue Sportvorstand, schon mit Kandidaten gesprochen zu haben und sagt über seinen Ideenzettel: „Es sind mehr als vier, aber auch keine 40 Namen darauf. Es ist unsere Pflicht, alles einmal zu durchdenken: Auf der Liste tauchen auch ungewöhnliche Ideen auf.“
Und über solche spricht Eberl dann auch gleich. So betont er auf die Frage nach einer möglichen Kehrtwende beim scheidenden Trainer Thomas Tuchel: „Die Entscheidung wurde gefällt, ohne dass ich mit einer Silbe beteiligt gewesen wäre. Auch, wenn das anders berichtet wurde.“ Gibt es also eine Hintertür für einen Tuchel-Verbleib in München? Zumindest ausschließen wollte es Eberl nicht, wenngleich es bislang „keine Diskussion, keinen Gedanken“ in diese Richtung gegeben habe.
Ebenfalls immer mal wieder Thema an der Säbener Straße ist Startrainer José Mourinho. „Natürlich schaut man auch auf Trainer, die gerade verfügbar sind“, sagt Eberl zum Portugiesen, der gerade Deutsch lernt. Nicht mehr verfügbar ist Sebastian Hoeneß, der beim VfB Stuttgart verlängert hat. Eberl: „Sebastian macht es in Stuttgart herausragend. Mit der Verlängerung ist das Thema jetzt gestrichen. Aber bitte: Das heißt nicht, dass Sebastian unsere Toplösung war und wir eine Absage kassiert hätten.“
Eberl flirtet mit Alonso
Die Toplösung, so viel ist klar, heißt Xabi Alonso. Bei der Personalie des Spaniers druckst Eberl etwas rum: „Er hat beim FC Bayern gespielt. Ich möchte aber nicht die Schlagzeile auslösen: „Xabi passt zu Bayern!“ Ich rede davon, dass er diesen Klub kennt. Er ist bei Leverkusen unter Vertrag, kann dort das Double holen und dazu noch die Europa League. Aber um zur Frage zurückzukehren: Es gibt Trainer, die zum FC Bayern passen, ja.“
Sicherlich würden viele Bayern-Fans dazu auch Jürgen Klopp zählen, der den FC Liverpool im Sommer verlässt. In diesem Fall will Eberl allerdings die Füße stillhalten: „Ich weiß, was es bedeutet, wenn man Aussagen tätigt wie Kloppo, der meinte: ‚Ich habe keine Energie mehr.‘ Wenige können das besser beurteilen als ich, da ich es durchgemacht habe. Wenn ein Mensch das sagt, dann steht der Job an zweiter Stelle. Und der Mensch an erster. Von daher werde ich ihn nicht anrufen.“
Nagelsmann-Comeback beim FC Bayern?
Eine weitere „ungewöhnliche Idee“ wäre sicherlich das Comeback von Bundestrainer Julian Nagelsmann in München. Auf ein solches Szenario wird Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen von der ‚Abendzeitung‘ angesprochen und schließt auch hier keine Tür: „Ich glaube, da haben ja schon ganz andere gesagt, dass man im Fußball nie etwas ausschließen sollte. Aber das ist Zukunftsmusik und heute kein Thema.“ Es bleibt also spannend bei der Trainersuche des FC Bayern.
Genauso wie bei der Kaderplanung. Auch hier gewährt Eberl Einblicke. Zwar mache man sich auf der Zugangsseite Gedanken etwa über einen neuen Sechser oder einen zweiten Mittelstürmer – allerdings hänge alles davon ab, mit welchem Spielsystem der neue Trainer plant. Das gilt gewissermaßen auch für Vertragsverhandlungen, wenngleich Eberl in diesem Bereich bereits deutlich aktiver ist.
Musiala soll unbedingt bleiben
Alphonso Davies (23) liegt mittlerweile „ein sehr konkretes, wertschätzendes Angebot“ vor, mit Joshua Kimmich (29) startete nun zumindest mal der Dialog. „Ja, ich habe mit Josh zuletzt ein Gespräch geführt“, bestätigt Eberl. Beide Spieler besitzen nur noch Verträge mit Gültigkeit bis 2025. Genauso wie Leroy Sané (28), dem Eberl „herausragende Qualitäten“ und „ab und zu Schwankungen“ bescheinigt. Verlängerung also unklar.
Völlig klar ist hingegen, dass Jamal Musiala (21) im Klub gehalten werden soll. Der Ausnahmedribbler ist nur noch bis 2026 gebunden. „Bei Jamal ist eine Verlängerung ein großes Ziel, eine andere Option kann es für uns nicht geben“, sagt Eberl. Umso überraschender, dass es bis zuletzt noch keine Gespräche zwischen der neuen Sportlichen Leitung und dem Offensivspieler gegeben haben soll. Solche stehen aber nun auf Eberls großer To-do-Liste ganz weit oben.
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