Frankreich behält die Nerven | Halbfinale gegen Spanien

von Tobias Feldhoff
2 min.
Kylian Mbappé versucht sich am Abschluss @Maxppp

Ohne Glanz zieht Frankreich ins Halbfinale ein. Im Elfmeterschießen setzt sich das Team von Didier Deschamps gegen Portugal durch und trifft auf Spanien.

Ungewohnt offensiv ging Frankreich die Partie an, presste hoch und schnürte die Portugiesen so in der eigenen Hälfte ein. Große Chancen resultierten aus dem anfänglichen Druck aber nicht. Wenig später war dann auch schon wieder Schluss mit der französischen Offensive. Gewohnt passiv zog sich das Starensemble gegen die kombinationssicheren Iberer in die eigene Hälfte zurück. Die Torannäherung verzeichnete dann dennoch das Team von Didier Deschamps, aus rund 20 Metern zielte Theo Hernández aber zu zentral (20.). Im Anschluss verflachte die Partie mehr und mehr, von gelegentlichen Einzelaktionen mal abgesehen. Leistungsgerecht ging es mit einem torlosen Remis in die Pause.

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Ähnlich schläfrig begann Durchgang zwei. Den ersten Aha-Moment gab es erst nach mehr als einer Stunde: Rafael Leão spielte Vitinha frei, dessen Abschluss aus rund zehn Metern aber von Mike Maignan vereitelt wurde. Wenig später verpasste Randal Kolo Muani nach feiner Kombination die französische Führung. Das Spiel nahm etwas an Fahrt auf. Auch Eduardo Camavingas Chance (70.) aus spitzem Winkel hätte durchaus die Führung bedeuten können. Nur wenig später touchierte der eingewechselte Ousmane Dembélé per Fernschuss das Lattenkreuz. Insgesamt verzeichnete Frankreich die besseren Gelegenheiten, war aber auch nicht wirklich zwingend. So hieß es zum Ende der 90 Minuten 0:0 und die Teams mussten nachsitzen.

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Die Verlängerung verlief dann relativ ereignislos, sodass es folgerichtig ins Elfmeterschießen ging. Dort verschoss einzig João Félix, die Franzosen treffen am Dienstag (21 Uhr) auf Deutschland-Bezwinger Spanien.

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Torfolge

0:1 Dembéle: Mit rechts schickt Dembélé den Keeper in die falsche Ecke. Sicher verwandelt.

1:1 Ronaldo: Der Superstar zögert lange, kann Maignan nicht verladen, schiebt aber dann trotzdem sicher unten links ein.

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1:2 Fofana: Costa erneut in die Ecke unterwegs, doch Fofana schießt flach in die Mitte.

2:2 Silva: Der City-Star zielt nach rechts oben. Maignan ahnt die Ecke, kommt aber nicht ran.

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2:3 Koundé: Mit Wucht verwandelt der Rechtsverteidiger oben links.

Félix verschießt: Der Angreifer zielt zu genau und legt den Ball an den linken Pfosten.

2:4 Barcola: Der eingewechselte Außenbahndribbler schickt Costa nach rechts, schießt aber flach nach links.

3:4 Mendes: Unter großem Druck, aber ohne Angst schweißt Mendes den Ball oben rechts ein.

3:5 Hernández: Der Linksverteidiger stellt sich der Verantwortung und nagelt den Ball oben links rein.

Star des Spiels: Pepe

Wer mit 41 Jahren noch Stammspieler bei einer EM ist, hat alle Hochachtung verdient. Wer aber dann noch gegen die französischen Supersprinter bestehen kann, ist ein ganz Großer. Beeindruckende Leistung des ehemaligen Real-Stars, der komplett ohne Nickeligkeiten auskam.

Schwungrad des Spiels: Ousmane Dembélé

Der Tempodribbler, der im Laufe des Turniers seinen Stammplatz eingebüßt hatte, brachte nach seiner Einwechslung lange vermisste Dynamik ins Spiel. Sein Abschluss mit links, der das Lattenkreuz noch berührte, hätte schon die französische Führung bedeuten können. Vereinskamerad und Gegenspieler Nuno Mendes hatte seine liebe Mühe und Not.

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