Bundesliga

BVB-Krise: Mislintat will Kehls Job

Abseits der Trainerposition brodelt es auch auf der Geschäftsstelle von Borussia Dortmund. Einer der Hauptakteure ist Sven Mislintat, der sich zu Höherem berufen fühlt.

von Luca Hansen - Quelle: Sport Bild
2 min.
Sven Mislintat im BVB-Trainingsanzug @Maxppp

Die Niederlage gegen den FC Bologna (1:2) war zu viel, nach vier Pleiten aus vier Spielen nach dem Jahreswechsel zog Borussia Dortmund die Reißleine und feuerte Trainer Nuri Sahin. Doch die Entlassung des Übungsleiters ist vielen Fans nicht genug, in ihren Augen stinkt der Fisch vom Kopf.

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Zu besagtem Kopf zählen insbesondere fünf Personen: Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung, Geschäftsführer Sport Lars Ricken als direkter Vorgesetzter von Sportdirektor Sebastian Kehl, der externe Berater Matthias Sammer und der Technische Direktor Sven Mislintat.

Von einer harmonischen Zusammenarbeit ist man an der Strobelallee weit entfernt. Wie die ‚Sport Bild‘ berichtet, sind sich vor allem Kehl und Mislintat nicht grün. Demnach heißt es intern, dass Mislintat auf den Sportdirektorposten von Kehl schielt.

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Unverständnis über Kehl-Verlängerung

Der Umgangston zwischen beiden soll mitunter ziemlich rau sein – wenn sie denn mal aufeinander treffen. Bei seinen Besuchen auf der Geschäftsstelle spreche Mislintat meist mit Ricken, in Abwesenheit von Kehl. Dass die Personalie Mislintat Zündstoff birgt, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass diesem auf Anweisung von Ricken der Zugang zum Profileistungszentrum verwehrt wird. Außerdem soll sich Mislintat wiederholt gegen Ex-Trainer Sahin und eben Kehl ausgesprochen haben.

Mislintats Ambitionen auf die Position des Sportdirektors erlitten derweil kürzlich einen herben Dämpfer, als Kehl bis 2027 verlängerte. Eine Entscheidung, die Mislintat offenbar überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Ricken wiederum verlängerte mit Kehl, da er dessen Fleiß und sein Netzwerk schätzt. Zudem besaß der Ex-BVB-Kapitän einen hervorragenden Draht zum mittlerweile geschassten Sahin und der Mannschaft.

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BVB im Dilemma

Durch die Kehl-Verlängerung stecken die Schwarz-Gelben nun in der Klemme. Kehl stützte Sahin bis zuletzt, da dieser zu seinen engsten Vertrauten gehörte. Ricken kann Kehl wiederum kaum entlassen, da er gerade erst dessen Vertrag verlängert hat. Und auch Watzke will nicht durchgreifen. Zum einen hat er die Streithähne selbst an Bord geholt, zum anderen hat er wiederholt erklärt, dass Ricken im sportlichen Bereich das Sagen hat und er selbst sich hier heraushält.

Unter dem Machtkampf leidet vor allem die Kaderzusammenstellung, denn an einem Strang wird bei den Schwarz-Gelben auch bei Transfers nicht gezogen. So wurden die Verpflichtungen von Maximilian Beier (22) und Yan Couto (22) von Kehl forciert, gezündet haben beide noch nicht. Dauerpatient Niklas Süle (29) wurde auf Empfehlung von Sammer geholt. Der Vertrag von Kapitän Emre Can (31) wurde nur verlängert, weil Ex-Trainer Edin Terzic, ein enger Vertrauter von Mislintat, den Defensivspieler unbedingt behalten wollte. Eine gemeinsame Ausrichtung? Fehlanzeige.

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