Die SV Elversberg gehört in der laufenden Saison zu den großen Überraschungen der zweiten Liga. Einen Beitrag zum Erfolg leistet Paul Wanner, der mit seinem gestrigen Auftreten aufhorchen lässt.
Nach einem holprigen Start und Anpassungsschwierigkeiten ist die SV Elversberg – vor zwei Jahren wohlgemerkt noch in der Regionalliga vertreten – mittlerweile voll in der zweiten Liga angekommen. Mit dem gestrigen 3:0-Heimsieg über Eintracht Braunschweig ist der Aufsteiger seit sechs Spielen ungeschlagen und lässt auf Platz sieben Klubs wie Bundesliga-Absteiger Hertha BSC oder etablierte Größen wie den 1. FC Nürnberg und SC Paderborn hinter sich.
Ein Stern, der im Saarland momentan aufgeht, ist Paul Wanner. Das vom FC Bayern ausgeliehene Offensiv-Juwel spielte am gestrigen Freitagabend groß auf und belohnte sich mit seinem ansehnlichen Treffer zum 2:0, als er den Ball aus rund 16 Metern in den Winkel hämmerte.
Wanner gehört zwar noch nicht zum unangefochtenen Stammpersonal unter Chefcoach Horst Steffen. Dennoch verbucht der erst 17-Jährige schon zwei Scorerpunkte in fünf Einsätzen (zweimal von Beginn an) in Liga zwei. Grundsätzlich kann der Youngster mit seiner Entwicklung also zufrieden sein.
Lahm und Alaba machen es vor
Bis zum Sommer hat Wanner noch Zeit, sich bei der SVE zu entfalten. Danach geht es zurück zu seinem Ausbildungsverein. Beim deutschen Rekordmeister wird es der Linksfuß dann wieder deutlich schwerer haben, Einsatzzeiten zu sammeln. Unmöglich ist dies allerdings nicht, wie die Vergangenheit zeigt.
So wie Wanner wurden auch zwei ehemalige Bayern-Leistungsträger vor ihrer steilen Karriere ausgeliehen: Philipp Lahm und David Alaba. Während der spätere Kapitän und Weltmeister Lahm für zwei Jahre bim VfB Stuttgart untergebracht wurde, kam der heute bei Real Madrid unter Vertrag stehende Alaba in der Rückrunde 2011 auf Leihbasis für die TSG Hoffenheim zum Einsatz. Beide gingen den nächsten Entwicklungsschritt abseits der Allianz Arena, um dann voll durchzustarten.
In einer Hinsicht hat Wanner den Vereinslegenden jedenfalls schon heute den Rang abgelaufen: Im Januar 2022 avancierte der deutsche U-Nationalspieler zum jüngsten Bundesligaspieler in der Geschichte der Münchner. Ob damit der langfristige Durchbruch beim FCB geebnet ist, steht jedoch auf einem anderen Blatt. In Elversberg sind zumindest erste Schritte in die richtige Richtung zu erkennen.
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