Lange Zeit war der FC Arsenal haushoher Favorit auf die Verpflichtung von Mykhaylo Mudryk. Doch den Flügelflitzer schnappte sich in letzter Sekunde der FC Chelsea. Die Gunners verpflichteten stattdessen Leandro Trossard – ein Glücksfall?
Die fußballerische Klasse von Mykhaylo Mudryk ist unumstritten. Der 22-jährige Flügelstürmer wird seinen Weg beim FC Chelsea und in der Premier League noch gehen. Auf dem Weg zur ersten Meisterschaft seit 2003/04 könnte sich für den FC Arsenal allerdings die Verpflichtung von Leandro Trossard als sinnvollerer Schritt erwiesen haben.
Der 28-jährige Belgier, den die Gunners im Januar für rund 24 Millionen Euro an Bord holten, hatte bislang mehr Einfluss auf das Spiel von Arsenal als Mudryk auf das von Chelsea. Ein Blick auf die Scorerpunkte verrät: Trossard war für seinen neuen Klub in sieben Ligaspielen bislang an drei Treffern direkt beteiligt, Mudryk wartet hingegen noch auf seine erste direkte Torbeteiligung für die Blues.
Natürlich wäre es falsch, den Wert beider Verpflichtungen lediglich an den Torbeteiligungen festzumachen. Doch auch unter anderen Gesichtspunkten erweist sich die Verpflichtung von Trossard als gewinnbringend für Arsenal. Für Mudryk ist das Abenteuer bei Chelsea die erste Station außerhalb der Ukraine, Trossard konnte sich dagegen bereits in 121 Spielen für Brighton & Hove Albion an das Niveau der Premier League gewöhnen.
Finanzielles Risiko minimiert
Die Vermutung liegt nahe, dass Mudryk bei einem spiel- und formstarken Arsenal besser funktioniert hätte als beim kriselnden Chelsea. Dessen ungeachtet hätte man dem pfeilschnellen Offensivspieler bei einem solchen Szenario ebenfalls eine gewisse Eingewöhnungszeit einräumen müssen.
Auch mit Blick auf den finanziellen Aspekt rentiert sich der Trossard-Deal für Arsenal. Während Todd Boehly inklusive Boni rund 100 Millionen Euro für Mudryk hinblätterte, konnte das Team von Mikel Arteta für etwas über 60 Millionen Euro auf gleich drei Positionen verstärkt werden.
Denn neben Trossard verpflichtete Englands derzeitiger Tabellenführer noch das Innenverteidiger-Talent Jakub Kiwior (23/kam für 25 Millionen Euro von Spezia Calcio) und Mittelfeld-Routinier Jorginho (31/kam für etwas über elf Millionen Euro von Chelsea).
Besser für die Kadergesundheit
Zudem ist zu bedenken, dass der Meisterschaftsaspirant mit Gabriel Martinelli (21) und Bukayo Saka (21) bereits zweit sehr vielversprechende Talente in den eigenen Reihen weiß. Eine Verpflichtung von Mudryk hätte sich dementsprechend unter Umständen negativ auf das Mannschaftsgefüge auswirken können.
Trossard gehört mit seinen 28-Jahren zwar noch nicht zum alten Eisen, wird sich zukünftig (bei der Rückkehr des aktuell verletzten Gabriel Jesus) aber tendenziell eher mit der Rolle eines Ergänzungsspielers abfinden können als ein aufstrebendes Nachwuchstalent.
Allerdings erst im Laufe der Zeit wird sich zeigen, welches der beiden Teams letztlich langfristig den besseren Deal gemacht hat. Schließlich bringt Mudryk alle fußballerischen Voraussetzungen für eine große Karriere mit.
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