FC Bayern: Tuchel streichelt die Härtefälle
Der Einstand ist geglückt: In seinem ersten Spiel als Trainer des FC Bayern schlug Thomas Tuchel seinen Ex-Klub Borussia Dortmund am Samstagabend mit 4:2. Trotzdem gibt es im hochkarätig besetzten Kader viel Konfliktpotenzial. Dem versucht der Coach gleich entgegenzuwirken.
In seinem ersten Spiel als Trainer des FC Bayern setzte Thomas Tuchel in der Startelf auf viele bewährte Kräfte. Einige Entscheidungen seien dabei „unfair“ gewesen – schließlich hatte Tuchel den Rekordmeister erst kurz zuvor übernommen, während weite Teile des Teams auf Länderspielreisen waren.
Zu den Härtefällen gegen den BVB zählten fraglos die Star-Neuzugänge aus England, João Cancelo (28) und Sadio Mané (30). Auf der Pressekonferenz vor dem morgigen DFB-Pokalviertelfinale gegen den SC Freiburg (20:45 Uhr) schmierte Tuchel beiden kräftig Honig ums Maul. Cancelo hatte die Allianz Arena nach seinem Kurzeinsatz gegen Dortmund als erster Spieler verlassen, ohnehin gilt die Leihgabe von Manchester City als ungemütlich, wenn sie nicht spielt.
Tuchel versuchte nun öffentlich, erst gar keine Gräben aufkommen zu lassen. „Ich liebe Cancelo“, sagte der neue Coach überschwänglich, „ich habe zu oft gegen ihn spielen müssen. Er besitzt höchste individuelle Qualität, ganz außergewöhnlich.“ Explizit hob Tuchel Cancelos Flankenkünste und Flexibilität hervor, ehe er schloss: „Ich bin mehr als froh, dass er hier ist. Wir werden ihn brauchen in den nächsten Spielen. Ich bin überzeugt, dass er für uns auf einem Topniveau spielen kann.“
„Keine Zweifel“ an Mané
Und auch Mané bekam viel Lob. So gebe es „keine Zweifel an seiner Qualität“, die der Senegalese beim FC Liverpool hinlänglich bewiesen habe. Tuchel erläuterte: „Stürmer wie Sadio sind sensibel, sie können Vertrauen und Form durch Verletzungen verlieren. Es geht jetzt um Vertrauen und ein bisschen Geduld, um zurück in den Flow zu kommen.“ Dabei helfen würde Mané gewiss ein eigener Treffer, so Tuchel. Womöglich bekommt er schon morgen gegen Freiburg die Gelegenheit dazu.
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