Hertha BSC ist sich mit Kelian Nsona einig – bleibt ein Sinneswandel aus, schließt sich der 19-jährige Franzose spätestens im Sommer der Alten Dame an. FT untersucht die Anlagen potenziellen Berliner Neuzugangs.
Fix ist der Wechsel noch nicht, doch es sieht gut aus für Hertha BSC. Nach FT-Infos sind sich die Hauptstädter mit Kelian Nsona über eine Zusammenarbeit einig. Unklar bleibt der Zeitpunkt des Wechsels. Lässt sich SM Caen nicht von einem Transfer in diesem Januar überzeugen, müssen die Beteiligten bis zum Vertragsende im Sommer warten.
Das allerdings hätte den angenehmen Nebeneffekt, das Nsona ablösefrei nach Berlin wechseln würde. So oder so bleibt das finanzielle Risiko für die Hertha überschaubar – umso wichtiger vor dem Hintergrund, dass der 19-Jährige wegen einer Kreuzbandverletzung seit Mai kein Pflichtspiel mehr bestritten hat.
Dies wirft natürlich Fragen zum körperlichen Zustand auf. Andererseits: Schwere Verletzungen passieren im Fußball. Solange sie sich nicht häufen, sind voreilige Schlüsse über die Verletzungsanfälligkeit eines Spielers unangebracht.
Sprinter für links
Nach vollständiger Genesung und Eingewöhnung ist Nsona trotz seines Alters und dem großen Sprung aus der zweiten französischen Liga in die Bundesliga aus dem Stand eine Belebung der oft pomadigen Hertha-Offensive zuzutrauen. Der 1,89-Schlaks bringt mit seiner enormen Schrittlänge vor allem eins mit: Tempo.
Dieses nimmt Nsona zumeist auf dem linken Flügel auf. In gut 60 Prozent aller Fälle spielte der Sprinter dort, deutlich seltener auf rechts und im Sturmzentrum. Vor allem links hat die Hertha Bedarf, schließlich nahm Vier-Millionen-Neuzugang Myziane Maolida (22) nicht die gewünschte Entwicklung. Zuletzt bevorzugte Trainer Tayfun Korkut Achter Suat Serdar auf dieser Position.
Hertha braucht Dynamik
Doch zurück zu Nsona, der sich nicht nur mit bloßem Sprintvermögen für einen Wechsel in die Bundesliga qualifiziert. Der ehemalige französische U18-Nationalspieler kombiniert seine Geschwindigkeit mit guter Ballbehandlung und verkörpert damit den Spielertyp des Tempodribblers. Einer, der durch seine Läufe Räume öffnet und gerne ins Eins-gegen-eins geht.
Genau dies ist im Hertha-Spiel der vergangenen Monate viel zu selten zu beobachten gewesen. Am Ende der vergangenen Saison war Leihspieler Nemanja Radonjic (25) noch einer der wenigen, die dynamische Flankenläufe initiierten. Dessen Nachfolger, erwähnter Maolida, wäre dazu im Prinzip auch imstande – befand sich zuletzt aber nicht in der nötigen Verfassung.
Vorsicht vor zu hohen Erwartungen
Der Idealzustand aus Herthaner Sicht: Nsona kommt bereits im Winter nach Berlin, findet sich nach seiner Verletzung schnell zurecht und sorgt für einen leistungsförderlichen Zweikampf mit Landsmann Maolida, der noch nicht abgeschrieben werden sollte.
So die Theorie. In der Praxis bleibt Nsona ein 19-jähriger Flügelstürmer aus der Ligue 2, der reichlich Perspektive mitbringt, seit Monaten aber kein Pflichtspiel mehr bestritten hat. Und überhaupt: Bevor der Transfer nicht eingetütet ist, bleibt es hier bei Gedankenspielen.
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