Wandervogel Marin: Spätes Glück in Griechenland?

Unter dem Spitznamen „The German Messi“ wurde Marko Marin einst von den englischen Gazetten angekündigt, nachdem er im Jahre 2012 von Werder Bremen zum FC Chelsea gewechselt war. Heute, vier Jahre später, kämpft das einstige deutsche Toptalent um Einsatzminuten beim griechischen Spitzenklub Olympiakos Piräus.

von Sebastian Resch
2 min.
Marko Marin sucht sein Glück in Griechenland @Maxppp

Marko Marin ist mit seinen 27 Jahren als Fußballer schon mehr herumgekommen als die meisten Kicker in ihrer ganzen Karriere: Deutschland, England, Spanien, Italien, Belgien, Türkei und jetzt Griechenland tauchen als Destinationen auf, in denen Marins Vereine beheimatet sind. Während es bei jungen Menschen für die Charakterbildung durchaus positiv ist, verschiedene Länder und Kulturen kennenzulernen, ist es für die Entwicklung eines Fußballers meist kontraproduktiv, kaum einmal mehr als ein Jahr bei ein und demselben Klub zu spielen.

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Marins sportlicher Abstieg begann beim FC Chelsea, wo er lediglich sechs von 38 Spielen absolvierte. Eine Verletzung warf den Ex-Gladbacher damals zurück und verhinderte eine schnelle Etablierung beim Premier League-Klub. Anschließend wurde der Dribbler zum FC Sevilla verliehen. Auch Marin selbst begründet sein Dasein als Wandervogel primär mit seiner anfälligen Gesundheit. „Die ganzen Leihen kamen zustande, weil ich zwar die Vorbereitung gut gemeistert habe, danach aber durch eine schwere Verletzung zurückgeworfen wurde. Es war schwer, danach zurückzukehren. Ein Jahr später bin ich zu Sevilla gewechselt, wo ich eine gute Zeit hatte und die Europa League gewann. Doch auch dort habe ich mich verletzt und bin in der Folge lange ausgefallen“, erzählt Marin im Interview mit ‚Goal.com‘.

Nach Leihen zum AC Florenz, zum RSC Anderlecht und zu Trabzonspor glaubt der 27-Jährige, sein Glück nun in Griechenland gefunden zu haben. Marin zeigt sich zufrieden mit seiner Entscheidung, beim griechischen Serienmeister Olympiakos Piräus unterschrieben zu haben: „Jetzt habe ich das, was ich wollte. Ich spiele bei einem großen Klub und darf mich auf internationaler Bühne beweisen.“ Allerdings verrät ein Blick auf Marins Einsatzzeiten, dass er auch bei den Griechen nicht die Spielzeiten bekommt, die er sich erhofft: Von sechs möglichen Ligaspielen stand er nur in zweien auf dem Platz, lieferte dabei aber drei Vorlagen. Drei Partien verbrachte er auf der Bank, einmal stand er gar nicht im Spieltagskader.

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Die anhaltende Meinung vieler Experten, wonach ihm die frühen Messi-Vergleiche in seiner Karriere geschadet hätten, weist der Ex-Nationalspieler überzeugt von sich. Stattdessen fühlte er sich durch seinen Spitznamen geehrt: „Messi ist Messi und auf einem ganz anderen Level als jeder andere Spieler auf der Welt. Es ist doch eher etwas Positives, ein Kompliment, wenn man mit Messi verglichen wird“, blickt Marin zurück. Ob es ihm letztlich gelingen wird, in Griechenland sein spätes Glück zu finden, wird sich noch herausstellen.

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