Der 1. FC Köln und der Hamburger SV hatten die Möglichkeit am heutigen Sonntag einen großen Schritt in Richtung Bundesliga zu machen. Mal wieder enttäuschten beide Teams im Rennen um den Aufstieg.

Fans des 1. FC Köln und des Hamburger SV haben es dieser Tage nicht einfach. Obwohl die beiden Traditionsklubs wenige Spieltage vor Saisonschluss von den beiden Toppositionen in der Tabelle grüßen, stellt sich im Umfeld keine Euphorie ein. Der Grund dafür ist offensichtlich und spiegelt sich in den jeweiligen Partien beider Teams am heutigen Sonntag wider.
Dompé-Deal ohne Wirkung
Der HSV erlebte gegen den Karlsruher SC eine enttäuschende 1:2-Niederlage und verpasste ein Ausrufezeichen gegenüber der Konkurrenz. Nach einer weiteren schwachen Leistung sind die Rothosen nun seit drei Spielen ohne Sieg. Die Tore für Karlsruhe erzielten Louey Ben Farhat (30.) und Marvin Wanitzek (45.+3), während Davie Selke per Foulelfmeter (42.) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte.
Trotz der Vertragsverlängerung von Jean-Luc Dompé, die vor Anpfiff bekannt gegeben wurde, konnte sich der HSV nicht steigern. Karlsruhe blieb auch nach der Pause gefährlich, während der HSV fast ausschließlich durch einen Aluminiumtreffer von Robert Glatzel (81.) am zweiten Treffer schnupperte.
Platzverweis als Knackpunkt
Ähnlich bitter fiel der Nackenschlag für die Kölner aus, die aber mit 54 Punkten an der Tabellenspitze bleiben. Gegen Hannover 96 verlor die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber mit 0:1, nachdem Leart Paqarada in der 50. Minute mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt wurde. Lars Gindorf erzielte das einzige Tor des Spiels (57.).
Trotz der Niederlage profitiert Köln vom Patzer der anderen Aufstiegskandidaten und hält den direkten Wiederaufstieg weiterhin im Blick. Hannover, unter interimistischer Leitung von Lars Barlemann, sicherte sich nach vier Spielen ohne Sieg den ersten Erfolg. Die Kölner hatten mal wieder große Probleme überhaupt ins Spiel zu finden.
Tabelle Gesamt 2. Bundesliga
# | Mannschaft | Pkt | Sp. | +/- | S | U | N | Tore | GT |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 |
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54 | 31 | +10 | 16 | 6 | 9 | 46 | 36 |
2 |
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53 | 31 | +26 | 14 | 11 | 6 | 66 | 40 |
3 |
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50 | 31 | +16 | 13 | 11 | 7 | 59 | 43 |
4 |
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49 | 31 | +21 | 13 | 10 | 8 | 56 | 35 |
5 |
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49 | 31 | +10 | 13 | 10 | 8 | 52 | 42 |
6 |
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49 | 31 | +5 | 13 | 10 | 8 | 51 | 46 |
Aufstieg als Bürde?
Die wechselhaften und mitunter nicht bundesligatauglichen Leistungen häufen sich. Was passiert nun, wenn beide Klubs den Aufstieg trotzdem packen? Die Qualität des Kaders wird in der jetzigen Form nicht ausreichen, um sich nachhaltig im Oberhaus zu etablieren. Weder der HSV noch die Kölner werden auf dem Transfermarkt ins große Risiko gehen. Aus den Fehlern der vergangenen Jahre hat man gelernt.
So bleibt am Ende wahrscheinlich nur der Weg, den Vereine wie der SC Paderborn, Greuther Fürth, Darmstadt 98 oder Holstein Kiel gegangen sind. Dort wurden Bundesliga-Jahre als Belohnung und nicht als Pflicht aufgefasst. Dementsprechend ging man auch bei der Kaderplanung vor, ein Abstieg wurde jeweils einkalkuliert. Ein solches Vorgehen gehört beim HSV und am Geißbockheim eigentlich nicht zum eigenen Selbstverständnis, dürfte angesichts der aktuellen Lage beider Mannschaften aber wohl unausweichlich sein.
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