Ronaldo versagt, Costa brilliert: Portugal schlägt Slowenien im Elfmeterschießen
Zwischen Portugal und Slowenien wollte weder in der regulären Spielzeit noch in der Verlängerung ein Treffer fallen. Die Entscheidung zugunsten von Portugal fiel dann im dramatischen Elfmeterschießen.
Vom Anpfiff weg nahmen die Portugiesen ihre Favoritenrolle an. Den Slowenen war anzumerken, dass sie im bisherigen Turnier noch keinen Gegner vom Kaliber Portugals vor der Brust hatten. Portugal kam zwar zu zahlreichen Chancen, etwas zwingendes war in Halbzeit eins aber noch nicht dabei.
Superstar Cristiano Ronaldo trat sogar erst in der 34. Minute mit einem gefährlichen Freistoß vom Sechzehner so richtig in Erscheinung. Zuvor agierte CR7 unglücklich vor dem Tor von Jan Oblak. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte touchierte ein Schuss von João Palhinha (45.+2) aus 18 Metern noch den Pfosten.
Ereignisarme Halbzeit zwei
In Minute 55 war es erneut Ronaldo, der diesmal mit einer wuchtigen Freistoßvariante versuchte, Oblak zu überwinden – ohne Erfolg. Die Entlastungsangriffe der slowenischen Mannschaft waren rar gesät und nicht wirklich von hochgefährlicher Natur. In der 90. Minute wurde Ronaldo dann vom eingewechselten Diogo Jota in Szene gesetzt. Aus wenigen Metern scheiterte der Torjäger aber kläglich an Keeper Oblak. So musste die Begegnung in die Verlängerung gehen.
Verlängerung ohne Entscheidung
Während der Verlängerung sank der Ballbesitzanteil der Slowenen zeitweise unter 30 Prozent. Eine Statistik, die deutlich macht, wie sich die Verhältnisse zwischen beiden Teams im Deutsche Bank Park darstellten. Nach 103 gespielten Minuten zeigte Schiedsrichter Daniele Orsato dann nach einem Foul an Diogo Jota auf den Punkt. Den Elfmeter von Ronaldo kann Oblak aber halten.
Benjamin Sesko (115.) von RB Leipzig hätte für den Lucky Punch sorgen können. Einen fatalen Fehler vom Routinier Pepe nutzte der Angreifer aber nicht, Diogo Costa vereitelte die Chance der Slowenen überragend. Danach war die Luft endgültig raus. Portugal lief bis zum Abpfiff noch in schwachen Wellen an, konnte aber keine zwingende Tormöglichkeit mehr herausspielen. Im anschließenden Elfmeterschießen setzte sich dann die Portugiesen souverän durch.
Torfolge (Elfmeterschießen)
0:0 Ilicic: Der Slowene schießt halbhoch nach rechts. Costa hält die Kugel. Kein guter Elfmeter.
1:0 Ronaldo: Der Kapitän versenkt nach verzögertem Anlauf links unten. Oblak ist in der richtigen Ecke, kann aber nicht abwehren.
1:0 Balkovec: Und erneut hält Costa. Wieder halbhoch geschossen.
2:0 Fernandes: Fernandes tritt an. Kurzer Anlauf. Flach links unten. Oblak war auf dem Weg in die falsche Ecke und konnte dann nicht mehr zurück.
2:0 Verbic: Costa rasiert. Auch den dritten Elfmeter hält der Torwart von Portugal.
3:0 Silva: Silva bleibt eiskalt und verwandelt den letzten Elfmeter des Spiels. Portugal macht kurzen Prozess bei den Penalties.
Held des Spiels: Diogo Costa
Der Torhüter der Portugiesen blieb während des gesamten Spiels absolut fehlerlos. Im Elfmeterschießen trumpfte der Keeper dann auf. Alle drei Versuche der Slowenen konnte Costa abwehren. Damit sorgte er für die Entscheidung im Spiel und ist Man of the Match.
Verlierer des Spiels: Cristiano Ronaldo
Ohne dem Kapitän der portugiesischen Nationalmannschaft seine Qualität oder Errungenschaften der vergangenen Jahre absprechen zu wollen, muss man feststellen, dass der Zahn der Zeit auch an einem Vollblutprofi wie CR7 nagt. In Mittelstürmerposition vergab Ronaldo in der 90. Spielminute eine riesige Torchance. Dazu scheiterte er auch mit drei Freistößen aus sehr guten Positionen. Die Krönung war dann der vergebene Elfmeter in der Verlängerung. Statt zum Helden avancierte der einstige Weltklasse-Angreifer so zum Verlierer des Spiels. Da half auch sein verwandelter Elfmeter im Elfmeterschießen nicht.
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