Unfähigkeit & mangelnde Transparenz: Riesiger Zoff bei Barça

von Martin Schmitz - Quelle: Marca | El Periodico
2 min.
Barcelona-Präsident Joan Laporta @Maxppp

Der FC Barcelona erlebt unter dem neuen Trainer Hansi Flick einen spielerischen Aufschwung und begeistert seine Fans. Hinter den Kulissen tobt jedoch ein Grabenkampf – mittendrin der umstrittene Präsident Joan Laporta.

Tabellenführer der La Liga mit 28 erzielten Toren in neun Partien – der Einstand von Hansi Flick als neuer Trainer des FC Barcelona hätte kaum besser verlaufen können. Die europäische Presse ist voll des Lobes für die tollen Auftritte der Katalanen und selbst der FC Bayern blickt mit gehörigem Respekt auf das bevorstehende Duell in der Champions League am kommenden Mittwoch (21 Uhr). Doch nicht alles läuft beim Klub wie geschmiert. Die Finanzen bereiten weiterhin Sorgen – und könnten den Stuhl von Präsident Joan Laporta gehörig ins Wackeln bringen.

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Am Samstag steht bei den Blaugrana eine Gesellschafterversammlung an. Bei dieser Gelegenheit soll sich der Präsident mit seinem Team die Finanzzahlen für die Saison 2023/2024 bestätigen lassen. Eine Entlastung des Vorstands wird es allerdings laut ‚El Periodico‘ nicht geben: „Die gesamte Opposition vereint sich zum ersten Mal, um zu fordern, dass die Konten von Barça vor der Versammlung erneut überprüft werden.“ Offiziell hat der Verein laut Bilanz in dieser Zeit einen Verlust von 91 Millionen Euro erwirtschaftet. Diese Zahl soll allerdings laut Experten noch deutlich höher ausfallen.

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Zweifel an der Bewertung von Barça Visión

Dies geht aus einem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton hervor. Diese soll ernsthafte Zweifel an der Bewertung von Barça Visión, der digitalen Tochtergesellschaft des Vereins, geäußert haben. Die 51 Prozent der Anteile, die der Verein hält, wurden in der Bilanz mit 208,16 Millionen Euro bewertet – und damit wohl deutlich über Wert. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Victor Font führt eine Opposition im Verein an, die das Finanzgebaren von Laporta scharf kritisiert.

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„Ich fordere die Sozios auf, gegen die Genehmigung des Budgets zu stimmen. Wir sehen weiterhin die gleichen Tricks wie in der vorherigen Amtszeit von Bartomeu. Wir wissen nicht, wie wir mit dem enormen Potenzial von Barça umgehen sollen. Deshalb fallen wir auf sie herein. In den vergangenen vier Jahren haben wir 1,041 Milliarden Euro mehr ausgegeben, als wir eingenommen haben“, so Laportas früherer Kontrahent.

Opposition wächst

Diese Opposition gewinnt laut ‚Marca‘ stündlich mehr Anhänger und hat am heutigen Mittwoch eine Erklärung veröffentlicht, in der sie das Fehlverhalten der Entscheidungsträger anprangert: „Wir, die Kollektive der Gesellschafter, drücken unsere Besorgnis über das derzeitige Management des Vorstands des FC Barcelona aus. Ein Management, […] das bisher durch einen Mangel an Planung und Strenge, einen Mangel an der versprochenen Transparenz und einen Mangel an proaktivem Verhalten bei der Förderung der tatsächlichen Beteiligung der Mitglieder gekennzeichnet ist.“

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Die Gruppe wirft Laporta geradeheraus Unfähigkeit und Bilanzbeschönigung vor. Laporta äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen. Der langjährige Barça-Präsident gilt jedoch als sturmerprobt, stand bereits häufig in der Kritik – vor allem wegen der wiederholten finanziellen Probleme der Katalanen. Welche Konsequenzen es jedoch haben sollte, wenn die Gruppe auf der Versammlung ihre Anschuldigungen wiederholt, ist bisher nicht abzusehen.

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