Spanien dreht die Partie und steht im EM-Finale

von Tobias Feldhoff
2 min.
Spanien feiert einen Treffer @Maxppp

Deutschland-Bezwinger Spanien steht im EM-Finale. Gegen Frankreich gewannen die Iberer nach frühem Rückstand mit 2:1. Am Sonntag wartet entweder die Niederlande oder England.

Den spielerisch besseren Start erwischten die Spanier, die frühe Führung gelang allerdings den Franzosen. Nach feiner Kombination über Ousmane Dembélé und Kylian Mbappé kam Randal Kolo Muani sehr frei an den Ball und ließ sich nicht zweimal bitten. Die Iberer reagierten zunächst beeindruckt und dann beeindruckend: Ausnahmetalent Lamine Yamal traf per Traumtor-Schlenzer zum 1:1, wenig später hatte das Team von Trainer Luis de la Fuente die Partie nach einem Treffer von Dani Olmo gedreht. Frankreichs Offensive antwortete mit wütenden, allerdings oftmals etwas unstrukturierten Angriffen, sodass direkte Torgefahr Mangelware blieb. Mit einer spanischen 2:1-Führung ging es relativ leistungsgerecht in die Pause.

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Ohne Wechsel und mit fast unveränderter Dynamik begannen die zweiten 45 Minuten. Ganz so offen präsentierten sich die Abwehrreihen allerdings nicht mehr. Die Spanier positionierten sich etwas tiefer, Frankreich tat sich im Spiel mit dem Ball verständlicherweise etwas schwer, schließlich ist dies seit vielen Jahren unter Didier Deschamps ungewohntes Terrain. Und auch die Pressing-Auslösung wollte nicht so richtig funktionieren, hohes Anlaufen kennen die Franzosen eben nur aus der Vereinsmannschaft. So folgten zwar einige gefährliche Momente, den ganz großen Druck konnten die Franzosen aber nicht entfachen. Letztlich gewann Spanien ohne den Glanz der Vorrunde, aber doch nicht so wirklich gefährdet.

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Torfolge

0:1 Kolo Muani (9.): Dembélé bekommt auf der rechten Seite den Ball, zeiht nach innen und passt dann auf links raus zu Mbappé. Dessen Ballannahme steht unter leichtem Handspielverdacht. Anschließend nimmt der Superstar Maß und flankt punktgenau auf den Kopf von Kolo Muani, der aus fünf Metern vollendet.

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1:1 Yamal (21.): Rund 22 Meter vor dem Tor kommt das Barça-Juwel an die Kugel, macht einen Schlenker nach innen und fasst sich ein Herz. Sein Abschluss mit dem starken linken Fuß landet schließlich unhaltbar für Maignan im linken Winkel. Absolutes Traumtor.

1:1 Olmo (25.): Die französische Hintermannschaft bekommt eine Flanke nicht richtig verteidigt. Der zweite Ball landet bei Olmo, der aufzieht und mit rechts aufs Tor hämmert. Im eigenen Fünfer bugsiert letztlich Unglücksrabe Koundé den Ball über die Linie. Die UEFA wertet den Treffer dennoch nicht als Eigentor.

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Star des Spiels: Álvaro Morata

Der in der spanischen Medienlandschaft so harsch kritisierte Kapitän war heute wieder einmal Vorbild in der Arbeit gegen den Ball. Hier sehen ‚Marca‘, ‚as‘ und Co. zwar nicht die Kernkompetenz eines Neuners. Gerade heute war diese Qualität mit 70-minütiger Führung im Rücken aber äußerst gefragt.

Verlierer des Spiels: Didier Deschamps

Wer seinem Team über viele Jahre nur fußballerischen Pragmatismus predigt, kann kaum erwarten, dass plötzlich druckvoller Offensivfußball zelebriert wird. Die Franzosen taten sich sichtlich schwer, trotz zahlreicher Einzelkönner echten Druck aufzubauen. Das war dem deutschen Team im Viertelfinale vor allem dank Trainer-Input deutlich besser gelungen.

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