BVB: Haaland fehlt lange – Favres Lösungen und eine Erkenntnis
Bis ins kommende Jahr hinein wird Erling Haaland dem BVB fehlen. In Lucien Favres Ensemble wiegt der Ausfall schwer. Sämtliche anderen Besetzungen haben (noch) den Beigeschmack einer Notlösung.
Erling Haaland habe „vielleicht zu viel gespielt“, sagte Lucien Favre gestern Abend vor dem 1:1 gegen Lazio Rom. Die Enttäuschung darüber, dass Haaland „nicht vor Januar“ wieder spielen kann, war dem BVB-Trainer deutlich anzumerken. Schließlich weiß vor allem Favre, dass der Kader keinen Eins-zu-eins-Ersatz hergibt.
Gegen Lazio versuchte es der Schweizer mit Kapitän Marco Reus – mit nur sehr mäßigem Erfolg (FT-Note: 4). Der 31-Jährige fühlt sich schon abgesehen von seiner insgesamt schwierigen Phase deutlich wohler, wenn er aus einer weniger offensiven Position heraus das Spiel vor sich hat und in die Tiefe starten kann.
Fast genau das Gleiche gilt für Thorgan Hazard (27), Julian Brandt (24) oder auch Giovanni Reyna (18). Der für zwei Jahre von Real Madrid ausgeliehene Reinier (18) wäre aus der Reihe der mehr oder weniger gestandenen Profis alleine aufgrund seiner körperlichen Wucht (1,85m) noch am ehesten für die Neuner-Position geeignet. Abgesehen von seiner aktuellen Corona-Erkrankung hat er aber mit sichtbaren Anpassungsproblemen zu kämpfen.
Schlägt Moukokos Stunde?
Und so erhärtet sich der Verdacht, dass Favre in den kommenden Wochen vermehrt auf Youssoufa Moukoko setzen könnte. Der gerade 16-Jährige stand bislang 28 Bundesliga-Minuten auf dem Platz, in der Champions League ließ Favre ihn noch gar nicht von der Leine.
Moukokos Einfluss auf das Dortmunder Offensivspiel war also bislang naturgemäß nicht besonders groß. Aber schon beim Auswärtsspiel am Samstag (15:30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt könnte sich dies ändern – weitere Chancen bestehen gegen Stuttgart, Werder und Union sowie in der Königsklasse gegen Zenit.
Im Anschluss dürfte Haaland so langsam wieder eine Option sein. Und möglicherweise ist Favre dann um eine Erkenntnis reicher. Nämlich die, dass Moukoko trotz junger Jahre schon als echte Alternative für die Startelf taugt.
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