Für Kompany: Eberl legte sich auf die Casting-Couch
Bei der Trainersuche im Sommer musste der FC Bayern einen Korb nach dem anderen hinnehmen. Für die Unterschrift von Vincent Kompany versuchte es Max Eberl mit einem besonderen Weg.
Viele Namen kursierten im Sommer an der Säbener Straße für die Nachfolge von Thomas Tuchel. Unter anderem sagten Julian Nagelsmann, Xabi Alonso und Ralf Rangnick dem FC Bayern München ab. Sogar bei Tuchel wurde man trotz seiner Entlassung ob einer zweiten Chance vorstellig. Doch kein Trainer hatte Lust auf die Bayern. Am Ende geriet der Rekordmeister gehörig ins Schwitzen, weswegen Sportvorstand Max Eberl bei Vincent Kompany (38) auf unkonventionelle Methoden zurückgriff.
Zuvor soll Uli Hoeneß, dem es Kompany letztendlich angetan hatte, Eberl eine deutliche Ansage mit auf den Weg gegeben haben: „Okay, Max, wenn Du jetzt zu Vincent fliegst, dann verlässt Du dieses Haus erst, wenn er unterschrieben hat.“ Wie Eberl laut der ‚Bild‘ bei einem Treffen des Bayern-Fanklubs ‚Gneiding 89‘ kundgab, nahm er sich diesen Befehl zu Herzen. Nach einem Sechs-Stunden-Gespräch zeigte sich Kompany interessiert, wollte aber zunächst noch Rücksprache mit seiner Frau halten. Das Haus verließ Eberl aber daraufhin nicht, stattdessen habe er sich einfach auf die Couch des Belgiers gelegt, was diesen verwundert haben soll. „Der Uli hat gesagt, ich darf erst gehen, wenn du ‚ja‘ gesagt hast“, entgegnete Eberl nach eigener Erzählung.
Dass die Bayern den ehemaligen Weltklasse-Verteidiger unbedingt haben wollten, habe derweil nicht nur an den zahlreichen Absagen und der damit verbundenen wachsenden Verzweiflung gelegen, sondern auch an Startrainer Pep Guardiola, der dem Rekordmeister eine Verpflichtung von Kompany in einem Telefonat mit Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge wärmstens ans Herz legte.
Die Verpflichtung des Belgiers erweist sich für die Bayern bis dato als Glücksgriff. Unter Kompany stehen die Münchener wieder für spannenden Offensivfußball mit Mut zum Risiko. In der Bundesliga führt man die Tabelle souverän an, während man in der Champions League noch beste Chancen auf eine Platzierung in den Top Acht hat. Bislang hat sich Eberls Einsatz also vollends ausgezahlt.
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