Während Bryan Zaragoza nach seinem ersten Länderspieltor einen besonderen Gruß an Thomas Tuchel schickt, feiert der Letzte der FIFA-Weltrangliste einen nie für möglich gehaltenen Triumph. Die FT-Presseschau am Dienstag.
Seitenhieb gegen den Ex-Coach
Beim FC Bayern München konnte sich Bryan Zaragoza (23) nach seinem Wechsel vom FC Granada in der vergangenen Rückrunde nicht durchsetzen, kam lediglich auf 171 Einsatzminuten in der Bundesliga. Da die Konkurrenzsituation auf den Flügelpositionen im Sommer durch die Verpflichtung von Michael Olise (22) noch einmal verschärft wurde, entschloss sich der Rekordmeister dazu, den Spanier in dieser Saison zu verleihen. Bei CA Osasuna zeigt der 1,64 Meter kleine Dribbler, warum der FCB ihn verpflichtet hatte. Zaragoza überzeugte bisher mit teils beeindruckenden Leistungen sowie sechs Torbeteiligungen in 13 Ligaspielen und spielte sich zurück in die spanische Nationalelf.
Dort erzielte Zaragoza am gestrigen Montag beim Sieg gegen die Schweiz (3:2) in der Nachspielzeit per Elfmeter seinen ersten Länderspieltreffer und sicherte somit den Sieg der Furia Roja. Für den Flügelspieler ein willkommener Anlass, einen Gruß an seinen Ex-Trainer zu senden, unter dem es beim FCB im ersten Anlauf nicht klappte. Thomas Tuchel hatte gleich mehrfach betont, dass die Integration von Zaragoza bei den Bayern aufgrund von Sprachschwierigkeiten nicht funktioniert habe. „Fußball wird mit den Füßen gespielt, nicht mit der Sprache. Das ist meine Sicht der Dinge“, stellte Zaragoza nach dem Spiel klar. Eine neue Chance beim FCB erhält er wohl im kommenden Sommer. Der Vertrag des Spaniers an der Isar läuft noch bis 2029.
Das Spiel ihres Lebens
Zaragoza war jedoch nicht der größte Gewinner des gestrigen Nations League-Abends. Dieser Titel geht eindeutig an den Fußballverband von San Marino. Der Zwergstaat im Herzen Italiens gewann sensationell mit 3:1 in Liechtenstein und sicherte sich durch den unverhofften Erfolg den Aufstieg in die Gruppe C des Wettbewerbs. ‚The Athletic‘ attestiert dem Tabellenletzten der FIFA-Weltrangliste (Platz 210) eine „echte Sensation“, da der Binnenstaat aufgrund seiner langen Sieglosserien in der Vergangenheit „zu einem Synonym für Fußballmisere geworden war“.
Doch die Zeit ist erst einmal vorbei. Zwanzig Jahre hatte der Verband kein Spiel gewonnen, nun triumphierte San Marino innerhalb kürzester Zeit zweimal über Liechtenstein und holte ein Unentschieden gegen den dritten Gruppenteilnehmer Gibraltar. „Die Jungs haben das Spiel ihres Lebens gespielt. Wir haben zum ersten Mal in unserer Geschichte auswärts gewonnen und sind aufgestiegen“, verkündete der Verband stolz auf seinen Social Media-Kanälen. Ein „wahrhaft historisches Ergebnis“, wie die ‚Gazzetta dello Sport‘ betont, denn drei Tore in einem Spiel waren San Marino zuvor ebenfalls noch nie gelungen.