VfL Wolfsburg: Die beiden Leben des Felix Magath treffen sich (2/2)
Felix Magaths Karriere ähnelt einer Achterbahnfahrt. Früher war der gebürtige Aschaffenburger als Feuerwehrmann berühmt, in den letzten Jahren galt der machtbewusste 57-Jährige als Garant für Titel und schnelle Erfolge. Beim VfL Wolfsburg scheint sich der Kreis für Magath zu schließen. Nur in welcher Form?
Die Chance bekam Felix Magath beim FC Bayern München. Das Team des Rekordmeisters war im Jahr 2004 satt und musste miterleben, wie Werder Bremen die Meisterschaft ausgerechnet im Olympiastadion perfekt machte. Ottmar Hitzfeld wurde entlassen und Magath installiert. Der Erfolg stellte sich rasch ein. Magath konnte als erster Trainer das Double verteidigen. In München stand ihm sein Machtanspruch im Weg. In seiner dritten Saison überwarf sich der frühere Feuerwehrmann mit Schlüsselspielern und Manager Uli Hoeneß. Die Folge: Magath wurde im Januar 2007 beurlaubt.
Es sollte sein Glück sein. Der VfL Wolfsburg rief und lockte mit dem Posten als Trainer und Manager. Magath folgte und errang im Mai 2009 seinen wohl größten Erfolg. Er wurde mit den Niedersachsen Meister. In diesen Monaten galt er auch im Ausland als einer der besten Trainer der Welt. Magath wollte mehr. Völlig überraschend verlängerte er nicht bei den ‚Wölfen‘, sondern wechselte, erneut mit einer gewaltigen Machtfülle ausgestattet, zum traditionsreichen FC Schalke 04. Im ersten Jahr errang er die Vizemeisterschaft und scheiterte erst im Halbfinale des DFB-Pokals. Ein Jahr zuvor waren die ‚Knappen‘ gerade einmal Achter geworden.
Im zweiten Jahr kehrten die Gespenster der Vergangenheit zurück. Trotz Erfolgen in Pokal und Champions League kam Schalke nie über das Mittelfeld der Bundesliga hinaus. Intern kam es zu gewaltigen Querelen gegen Magath. Die Trennung erfolgte im März 2011. Nur drei Tage später war der 57-Jährige wieder im Amt beim VfL Wolfsburg. Dort schließt sich der Kreis. Die ‚Wölfe‘ sind stark abstiegsgefährdet. Magaths Qualitäten als Feuerwehrmann sind gefragter denn je. Langfristig haben die Niedersachsen und ihr neuer starker Mann den Anspruch, in die Spitze der Bundesliga zurückzukehren. Viel von der historischen Beurteilung Felix Magaths wird davon abhängen, wie erfolgreich der zweite Karriereanlauf in der VW-Stadt enden wird. Denn eine weitere Trainerstation wird es für den Erfolgsmenschen laut eigener Aussage nicht geben.
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