Ende Januar hat der FC Liverpool Nachwuchstalent Stefan Bajcetic mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet. Gestern wurde der junge Spanier zum Man of the Match im Merseyside Derby gewählt. FT nimmt den Senkrechtstarter der Reds unter die Lupe.
Anfang 2021 wechselte Stefan Bajcetic (18) aus der Jugend von Celta Vigo zum Nachwuchs des FC Liverpool. Knapp zwei Jahre später stand der Mittelfeldspieler in seinem ersten Merseyside Derby gegen den FC Everton über die vollen 90 Minuten auf dem Rasen und wurde von den Anhängern der Reds zum Man of the Match gewählt.
„Er ist ein großartiger Spieler und ein toller Mensch. Er versucht immer, hart zu arbeiten und seit er bei uns spielt, ist er vielleicht unser bester Spieler. Hoffentlich behält er dieses Selbstvertrauen und macht einfach weiter“, adelte Mohamed Salah den Youngster im Anschluss an den 2:0-Sieg.
Klopp begeistert
Auch Trainer Jürgen Klopp war mit seinem Schützling zufrieden und urteilte mit Blick auf dessen Leistung: „Ziemlich gut. Und wir haben ihn auf einer neuen Position eingesetzt. Eigentlich muss man ihn fragen, ich glaube nicht, dass er diese Position jemals zuvor gespielt hat.“
„Er kam als Kind als Innenverteidiger hierher, spielte jetzt in einigen Spielen als Sechser für uns und heute Abend als Achter und in vielen Momenten auf der Doppelsechs, das hat er sehr gut gemacht. Es war eine ziemlich gute Leistung, um ehrlich zu sein“, führte der ehemalige Dortmunder aus.
Gute Stats im Merseyside Derby
Das gestrige Derby könnte für Bajcetic der nächste Schritt in seiner noch jungen Karriere gewesen sein. Im Laufe der Partie spielte der 18-Jährige unter anderem zwei Schlüsselpässe, die zu einem Torschuss, nicht aber zu einem Tor führten.
Zudem gewann der junge Spanier zwei von zwei Zweikämpfen, eroberte fünfmal den Ball zurück und fing zwei Pässe ab. Es ist nicht übertrieben, zu sagen, dass das Nachwuchstalent die Fäden im Mittelfeld gezogen hat und durch seine beherzte Leistung einen enormen Anteil am Derby-Sieg des LFC hatte.
Spielweise
Grundsätzlich merkt man dem Rechtsfuß an, dass er ursprünglich in der Defensive beheimatet war. Bajcetic ist stark in der Balleroberung, der Antizipation und behält auch unter Druck die Übersicht. Diese ruhige und mutige Spielweise versucht er, auch in Liverpools Angriffsspiel einzubringen.
Der Mittelfeldmotor belebt das Offensivspiel der Reds mit präzisen kurzen und langen Pässen, mit denen er bereits mehrfach für Torgefahr gesorgt hat. Genau diese Komponenten fehlten zuletzt beim Tabellenneunten der Premier League.
Bajcetic springt in die Bresche
Die Formschwäche in der laufenden Saison rührt nämlich unter anderem daher, dass im Mittelfeld hochkarätige Optionen fehlen und gesetzte Spieler wie Fabinho (29) seit Wochen ihrer Form hinterherlaufen. Problematisch ist daran vor allem, dass sowohl im Sommer als auch im Winter versäumt wurde adäquat nachzulegen.
Im Sommer holte der Klopp-Klub kurz vor Transferschluss Arthur Melo (25) von Juventus Turin per Leihe an Bord. Aufgrund von Verletzungsproblemen wartet der Brasilianer allerdings noch auf seinen ersten Premier League-Einsatz. Im Winter wurde Liverpool zwar mit Spielern wie Teun Koopmeiners, Rúben Neves und Sofyan Amrabat in Verbindung gebracht, blieb aber untätig.
Dem Vernehmen nach möchten die Engländer erst im kommenden Sommer kräftig nachrüsten. Als Haupt- und Wunschziel gilt bereits seit längerem Dortmunds Jude Bellingham (19). Dementsprechend musste und muss also vorerst Bajcetic in die Bresche springen. Bislang kam der variable Jungspund wettbewerbsübergreifend zu 13 Einsätzen, doch weitere Minuten werden zweifelsohne folgen.
Teil des neuen LFC?
Der Spanier mit serbischen Wurzeln arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, künftig zu einem Eckpfeiler im Mittelfeld von Liverpool zu werden. Ebenjenes wird sich im Sommer aller Voraussicht nach stark verändern.
Einem Bericht des ‚Mirror‘ zufolge dürfen Alex Oxlade-Chamberlain (29), James Milner (37) und Naby Keïta (27) den Klub im Sommer verlassen. Auch Fabinho sei aufgrund seiner nach unten zeigenden Formkurve nicht mehr unantastbar. Dem Bericht zufolge gilt es ebenfalls als ausgemacht, dass die 37,5 Millionen Euro hohe Kaufoption für Arthur nicht gezogen wird.
Der große Profiteur des Mittelfeldumbruchs könnte dementsprechend Bajcetic werden. Nicht ohne Grund haben die Reds ihr Talent Anfang des Jahres mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet. Nutzt der aufstrebende Spanier die kommenden Wochen und Monate weiterhin so eindrucksvoll, könnte er schon bald als Gesicht einer neuen Mittelfeld-Achse fungieren.
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