Bundesliga

Verletzungsmisere: Holt Bayer jetzt zwei Neue?

Innerhalb weniger Wochen muss Bayer Leverkusen zwei schwere Verletzungen hinnehmen. Gut möglich, dass der Deutsche Meister nun zweimal auf dem Winter-Transfermarkt nachlegt.

von Tristan Bernert - Quelle: kicker
2 min.
Florian Wirtz zieht eine Schnute @Maxppp

Der nächste Sieg, die nächste Glanzleistung von Florian Wirtz. Der 21-jährige Edeltechniker nahm beim 3:1 am Samstagabend Borussia Mönchengladbach mit zwei Toren und einer Vorlage im Alleingang auseinander. Für die Werkself ist der Offensivspieler unverzichtbar: In der Bundesliga steht Wirtz in dieser Saison bei neun Toren und acht Vorlagen in 18 Spielen. Laut fbref.com spielt er dabei pro Partie im Schnitt 72,8 Pässe und kreiert 6,25 Chancen – absolute Spitzenklasse im europäischen Vergleich.

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Niemand im Leverkusener Kader ist momentan in der Lage, Wirtz zu ersetzen. Zwar kann die Mannschaft von Xabi Alonso im Kollektiv vereinzeltes Fehlen ihres Wunderkinds auffangen – wie etwa beim 3:2-Sieg gegen Borussia Dortmund – doch fehlt der Werkself dann doch merklich der elitäre Spielwitz, den Wirtz auf das Spielfeld bringt.

Das liegt auch an der Zusammenstellung des Kaders: Kein Offensivspieler von Bayer ähnelt dem Spielmacher in seinem Profil. Amine Adli spielt mit seinem Tempo deutlich vertikaler und hat Schwächen im Kombinationsspiel, Martin Terrier ist physisch präsent und abschlussstark, aber bringt weniger Kreativität ein, während Jonas Hofmann zwar im Kombinationsspiel glänzt, aber zu selten selbst etwas kreiert.

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Kein Wirtz-Ersatz im Kader

Es sind drei Spieler, die gut als Gegenstück von Wirtz agieren, ihn jedoch nicht ersetzen können. Über kurz oder lang wird Leverkusen aber genau einen solchen Spieler brauchen, schließlich wird Alonsos Lieblingsschüler nicht ewig unterm Bayer-Kreuz bleiben. Unabhängig davon, wann Wirtz gehen wird, könnte sein Nachfolger schon in diesem Januar beim Bundesligisten aufschlagen.

Denn die Suche nach einem neuen Offensivakteur dürfte in Leverkusen aktuell intensiviert werden. Schließlich fällt Terrier mit einem gegen Gladbach erlittenen Achillessehnenriss langfristig aus. Angesichts dessen, dass Bayer sich laut ‚kicker‘ ohnehin nach Verstärkungen für die Position hinter der Sturmspitze umschaute, konfrontiert der Terrier-Ausfall die Kaderplaner nun noch einmal mit einer erhöhten Dringlichkeit.

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Gesucht wird nun aber offenbar niemand, der Wirtz komplementiert, sondern ihn im Fall der Fälle ersetzen kann. Ein Kreativspieler der Marke Désiré Doué, an dem Bayer im vergangenen Jahr schon früh Interesse gezeigt hatte. Als sich dann der FC Bayern und Paris St. Germain in den Poker einschalteten, war der 19-Jährige für Leverkusen nicht mehr erreichbar – für 50 Millionen ging es von Stade Rennes zu PSG. Für Bayer gilt es nun, einen ähnlichen Spieler zu finden.

Kommt auch ein Abwehrspieler?

Die Chancen stehen gut, dass der neue Offensivmann nicht der einzige Neuzugang der Werkself im Winter sein wird. Nach der Verletzung von Jeanuël Belocian (19/Kreuzbandriss) ist die linke Defensivseite der Mannschaft zu dünn besetzt: Stand jetzt gibt es sowohl für Alejandro Grimaldo als auch Piero Hincapié keinen Ersatzspieler.

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Dass sich das ändern soll, ließ Trainer Alonso jüngst bereits durchblicken: „Wir müssen prüfen, welche Möglichkeiten wir haben, uns zu verbessern. Natürlich ist das sehr traurig für Jeanu, aber wir müssen offen dafür sein, den Kader zu verstärken und zu verbessern.“ Zwei Wochen bleiben dafür.

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