Joshua Zirkzee galt nach einer Top-Saison beim FC Bologna als einer der großen Hoffnungsträger der niederländischen Nationalmannschaft und bei seinem neuen Klub Manchester United. Doch in der neuen Spielzeit kann der Angreifer noch nicht überzeugen – Kritik kommt von allen Seiten, auch von einer Ikone des niederländischen Fußballs.
Nach einer fulminanten Saison beim FC Bologna, die in der überraschenden Champions League-Teilnahme endete, waren Klubverantwortliche und Beobachter überzeugt, dass Joshua Zirkzee für den nächsten Schritt in seiner Karriere bereit ist. Rund ein halbes Jahr später erlebt der 23-Jährige, wie sich der Hype um ihn in allgemeine Kritik umgewandelt hat.
Anlass ist das gestrige 1:1-Unentschieden der Niederländer gegen Ungarn. Die Elftal befindet sich den heimischen Medien zufolge vor dem Duell gegen die deutsche Nationalmannschaft am kommenden Montag (20:45 Uhr) in keinem guten Zustand. Im Zentrum der medialen Fehleranalyse findet sich Zirkzee nun wieder. Wurde der Youngster noch bei seinem dritten Länderspiel Anfang September für zwei Scorerpunkte gefeiert, hagelt es nun Kritik.
Der ‚Telegraaf‘ zweifelt sogar Zirkzees Tauglichkeit als Oranje-Stürmer in Gänze an und schreibt: „Man kann die Schlussfolgerung ziehen: Zirkzee ist kein Killer im Strafraum.“ Der Grund ist schnell zu finden: In 76 Spielminuten schoss der Rechtsfuß nicht ein einziges Mal aufs Tor.
„Er wäre besser dran gewesen, Ja zum AC Mailand zu sagen“, bemerkte die niederländische Ikone Ruud Gullit kürzlich in der ‚Gazzetta dello Sport‘, „er kennt die Serie A. Ein paar weitere Saisons in diesem Wettbewerb wären für seine Entwicklung sehr nützlich gewesen, aber bei einem Topverein wie Mailand. Jetzt ist er bei einem Verein, der viele Probleme hat.“
Auch Anpassungsprobleme bei United
Denn auch im Trikot von Manchester United läuft es für Zirkzee noch nicht richtig. Der ehemalige Bayern-Profi wäre bei Weitem nicht der erste Stürmer in der jüngeren Vergangenheit der Red Devils, der aufgrund mangelnder Unterstützung kaum Erfolgserlebnisse feiern kann. Sturmkollege Rasmus Höjlund blieb beispielsweise im vergangenen Jahr in seinen ersten 14 Partien ohne Scorerpunkt und wurde frühzeitig als Flop abgestempelt. Zirkzee erlebt seinen Start in Manchester dagegen in umgekehrter Reihenfolge.
Nachdem er direkt bei seinem Debüt traf, war der Rechtsfuß seit 481 Minuten an keinem Treffer mehr direkt beteiligt und saß zuletzt drei Spiele in Folge auf der Bank. Noch bleibt Zirkzee etwas Zeit, bevor er in dieselbe Flop-Ecke wie einst Höjlund gestellt wird. Doch sowohl auf Nationalmannschafts- als auch Klubebene hat sich der Youngster seinen bisherigen Saisonverlauf wohl etwas anders vorgestellt.
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