Team-Kritik und Fan-Affront: Kovacs unglückliche Figur
Auch in Bochum lieferte der FC Bayern nur Stückwerk ab, zog aber letztlich dank des späten 2:1-Siegtreffers von Thomas Müller ins DFB-Pokal-Achtelfinale ein.
3:2 in Piräus, 2:1 gegen Union Berlin, 2:1 in Bochum: Der FC Bayern gewinnt seine Spiele wieder, glänzt aber nicht. Doch damit nicht genug. Trainer Niko Kovac gab rund um das Spiel eine ziemlich unglückliche Figur ab.
Nach der Partie sprach er seinem Starensemble die „richtige Einstellung“ ab und nahm sich dabei selbst in Schutz. „Das hat nichts mit Taktik zu tun“, sagte der Kroate bei ‚Sport1‘ zur dürftigen Darbietung der Bayern. Kovac wird immer wieder für fehlenden taktischen Ideenreichtum kritisiert.
Ballsicherheit war gestern
Vielmehr bemängelte er die zahlreichen Fehlpässe seiner Mannschaft. „Das heißt, ich muss in ein Spiel reingehen, muss mich konzentrieren, muss jeden Ball sauber annehmen und sauber zum Mitspieler bringen.“ Grundtugenden, die die Bayern auch dank guter Raumaufteilung in den vergangenen Jahren aus dem Effeff beherrschten. Unter Kovac nicht mehr.
Auf der Pressekonferenz im Anschluss legte der gebürtige Berliner dann nochmal nach. „Wenn alle das machen, was der Trainer sagt, dann funktioniert es.“ Ob es beim Team gut ankommt, sich nach den schwachen Darbietungen der vergangenen Wochen selbst aus der Schusslinie zu nehmen? Mehr als fraglich.
„Die besten Fans der Liga“
Doch nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei den eigenen Fans sorgte Kovac mindestens für Kopfschütteln. Angesprochen auf den nächsten Gegner am Samstag sagte der 48-Jährige: „Es wird ein heißes Spiel. Ich weiß, wie das in Frankfurt ist. Dort sind die besten Fans der Liga, das muss man ganz klar sagen.“
Für die Bayern-Fans ein Affront. Nicht, weil man verneinen würde, dass in der Commerzbank Arena eine tolle Stimmung herrscht. Sondern weil der eigene Coach öffentlich und ohne Not seinen Ex- ein Treppchen über seinen jetzigen Klub und dessen Fans stellt.
Fans unterstützten Kovac
Dabei waren es lange die bayrischen Zuschauer, die Kovac die Stange hielten. Als sein Job am Ende der vergangenen Saison mal wieder auf der Kippe stand, wurde der einstige Sechser mit Sprechchören gefeiert. Das trug mindestens ein bisschen dazu bei, dass Kovac schlussendlich bleiben durfte.
FT-Meinung
Und nun, so könnten einige das Gefühl haben, fällt er ihnen in den Rücken. Genau wie seinem Team. Mit derartigen unüberlegten Aussagen (Notnagel-Statement über Müller) und Selbstschutzreflexen manövriert sich Kovac ins Abseits. Spielt sein Team obendrein weiterhin so dürftig, dürfte sein Ende als Bayern-Coach absehbar sein.
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