Das Wintertransferfenster in der Bundesliga hat gerade erst geöffnet. Einige Klubs wollen in den kommenden Wochen personell noch einmal nachlegen. Dabei gilt die Wechselperiode mitten in der Saison eher als schwierig. Nicht selten hat ein Klub aus Handlungsnot ordentlich danebengegriffen. FT hat die schlechtesten fünf Winterneuzugänge zusammengetragen.
Platz 5: Ryan Babel (1899 Hoffenheim)
Ganze zehn Profivereine in sechs Ländern stehen in der Vita von Ryan Babel, der es in seinen 16 Karrierejahren nie besonders lange bei einem Klub aushielt. Trotzdem steht für ihn fest: „Der einzige Wechsel, den ich je bereut habe, war der nach Hoffenheim.“ Im Januar 2011 wechselte der bei Ajax Amsterdam ausgebildete Flügelstürmer für sieben Millionen Euro vom FC Liverpool ins Kraichgau.
Eine stolze Summe, aber Babel war immerhin niederländischer Nationalspieler und hatte 146 Pflichtspiele für die Reds bestritten. Nach 18 Monaten war das Abenteuer Hoffenheim allerdings nach nur sechs Treffern in 51 Spielen, häufigem Zoff mit seinen Trainern und saftigen Ansagen in der Boulevardpresse wieder beendet – der Vertrag wurde vorzeitig aufgelöst.
Platz 4: Albert Streit (Schalke 04)
Bei Albert Streit war der Name stets Programm. Zu Jahresbeginn 2009 wechselte der Mittelfeldspieler für 2,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu Schalke 04. Schon bei den Hessen wie auch bei Ex-Klub 1. FC Köln war der ehemalige deutsche Jugendnationalspieler immer wieder angeeckt. Auf Schalke brachte er das Fass allerdings zum Überlaufen. Er legte sich mit Coach Fred Rutten und dessen Nachfolger Felix Magath an, beschimpfte die eigenen Fans, wurde von Anhängern bespuckt und wurde mehrfach suspendiert.
In der Presse hatte er schnell das Image des „meistgehassten Profis der Bundesliga“. Das war ihm egal, Schalke verlassen wollte er auch nicht: „Ich habe hier den besten Vertrag meines Lebens unterschrieben und bekomme noch drei Jahre gutes Geld…“. Ende 2011 wurde der Vertrag aufgelöst.
Platz 3: Ricardo Pepi (FC Augsburg)
Der Transfer von Ricardo Pepi zum FC Augsburg war ein echter Paukenschlag. Nicht, weil der US-Amerikaner bereits einen großen Namen in Europa gehabt hätte, sondern weil die Fuggerstädter ganze 17 Millionen Euro für den Mittelstürmer auf den Tisch legten – und damit ihren eigenen Transferrekord pulverisierten (10,5 Millionen für Martin Hinteregger).
Pepi ließ sein Talent zwar durchaus ab und zu aufblitzen, konnte sich aber in der Bundesliga nicht durchsetzen. Nach 16 Spielen ohne Torbeteiligung wechselte er zunächst zur Leihe und dann für elf Millionen Euro fest zur PSV Eindhoven, für die er nun regelmäßig trifft. In Erinnerung bleibt er in Augsburg vor allem wegen der Pressemitteilung des Klubs in der „Pipi-Affäre“ um Trainer Markus Weinzierl.
Platz 2: Breno (FC Bayern)
Die Geschichte von Breno ist eine eher tragische. Dennoch muss der Transfer in der Nachbetrachtung als großer Flop eingestuft werden. Im Januar 2008 holte der FC Bayern das große Abwehrtalent für stolze zwölf Millionen Euro vom FC Sao Paulo nach München und setzte sich beim Werben gegen zahlreiche Topklubs durch. Er zeigte früh, dass er echtes Potenzial besitzt.
Einige schwere Knieverletzungen warfen ihn jedoch immer wieder zurück. Dann nahm die Topkarriere ein frühes Ende: Unter Alkoholeinfluss setzte der Defensivspieler 2011 sein Haus in Brand und wurde anschließend zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung kehrte er nach Brasilien zurück, konnte aber nie wieder an sein altes Niveau anknüpfen.
Platz 1: Krzysztof Piatek (Hertha BSC)
Als Investor Lars Windhorst 2019 bei Hertha BSC einstieg, war das Ziel klar: Der Traditionsklub soll ein echter „Big City Klub“ werden. Mittelfristig sollte Berlin in den Meisterschaftskampf eingreifen können. Für den Angriff auf die Topplätze sollte ein echter Knipser her. Daher überwies der Hauptstadtklub satte 24 Millionen Euro an den AC Mailand und erhielt dafür im Gegenzug Krzysztof Piatek.
Der polnische Nationalspieler kam mit der nicht gerade angsteinflößenden Empfehlung von 16 Toren in 41 Pflichtspielen aus Italien. Bei der Hertha war der Angreifer nur einer von etlichen Flop-Transfers aus der Windhorst-Ära. Mit der Meisterschaft wurde es nichts, mit Piatek in Berlin auch nicht. In seiner Bilanz stehen 13 Tore in 58 Partien. Nach mehreren Leihen verließ er den Klub 2023 ablösefrei.
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