Der neue Sportvorstand Max Eberl schrieb sich auf die Fahne, die Durchlässigkeit für Jugendspieler beim FC Bayern deutlich zu erhöhen und mehr Talente aus den eigenen Reihen ins Profiteam zu bringen. Zudem soll der Kader perspektivisch verjüngt werden. Zunächst geht es in dieser Saison für einige Kicker des Rekordmeisters aber darum, bei Leihvereinen Spielpraxis zu sammeln – manche haben bereits überzeugt, andere stagnieren.
Armindo Sieb (21/Mainz 05, Vertrag bis 2027)
Der Angreifer ist seit der U19 beim Rekordmeister und verbrachte die vergangenen beiden Saisons bei Greuther Fürth. Die Bayern holten Sieb im Sommer zurück und verliehen ihn direkt für zwei Jahre weiter an Mainz 05. Für die Rheinhessen wurde Sieb in allen bisherigen sechs Bundesligaspielen eingewechselt. Gegen den FC Augsburg (3:2) erzielte der Offensivspieler sogar seinen ersten Bundesligatreffer und zeigt immer häufiger, wozu er spielerisch fähig ist. Mainz sicherte sich eine Kaufoption, der FCB hat jedoch ein Rückkaufrecht für Sieb.
Gabriel Vidovic (20/Mainz 05, Vertrag bis 2026)
Weniger gut läuft es für Vidovic, der seine Leihe ebenfalls in Mainz verbringt. Der kroatische U21-Nationalspieler stammt aus der Bayern-Jugend und ist bis zum Saisonende ein 05er. Auch für den Flügelspieler hat sich Mainz eine Kaufoption zusichern lassen, auch hier hat der FCB eine Rückkaufoption. Bisher konnte der Rechtsfuß allerdings noch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, stand lediglich einmal im Kader und kam bisher nicht zum Einsatz.
Frans Krätzig (21/VfB Stuttgart, Vertrag bis 2027)
Für den Blondschopf begann die Saison bei seinem Leihverein überaus vielversprechend. Der Linksverteidiger kam sowohl im DFB-Pokal als auch im Supercup und am ersten Bundesligaspieltag zum Einsatz. Anschließend fiel Krätzig jedoch mit Wadenproblemen aus und konnte sich seitdem nicht mehr in die erste Elf zurückkämpfen. Die Leihe des deutschen U21-Nationalspielers endet im kommenden Sommer, der VfB kann den 21-Jährigen per Kaufoption im mittleren einstelligen Millionenbereich festverpflichten. Auch hier gibt es eine Rückkaufklausel.
Bryan Zaragoza (22/CA Osasuna, Vertrag bis 2029)
Zaragoza kam als vorgezogener Not-Transfer im Januar vom FC Granada nach München. Bei den Bayern konnte sich der Linksaußen jedoch nicht durchsetzen, sammelte lediglich 171 Einsatzminuten in der Bundesliga. Zugunsten von mehr Spielpraxis wurde er für 500.000 Euro ein Jahr lang an CA Osasuna verliehen. Dort blüht der Spanier wieder auf, stand in allen acht La Liga-Partien des Klubs auf dem Feld. Gegen den FC Barcelona (4:2) überzeugte Zaragoza mit einem Tor und einer Vorlage.
Paul Wanner (18/1. FC Heidenheim, Vertrag bis 2027)
Wanner macht von allen Leihspielern am meisten auf sich aufmerksam. Der junge Spielmacher ist klarer Stammspieler in Heidenheim. In sieben Einsätzen erzielte der gebürtige Österreicher vier Treffer und bereitete zwei weitere vor. Sowohl der deutsche als auch der österreichische Verband buhlen verstärkt um die Gunst des Talents. Am Ende der Saison geht es für Wanner zurück nach München. Wie es dann weitergeht, ist noch unklar.
Lovro Zvoranek (19/Sturm Graz, Vertrag bis 2027)
Der kroatische U21-Nationalspieler soll abseits des FCB Spielpraxis sammeln und kann bei Graz sogar in der Königsklasse antreten. Bisher macht er seine Sache gut, kommt regelmäßig für die Österreicher zum Einsatz. Gegen Stade Brest (1:2) durfte Zvoranek 30 Minuten Champions League-Luft schnuppern. Bislang gelang dem offensiven Mittelfeldspieler allerdings lediglich eine Torvorlage, das ist noch ausbaufähig.
Maurice Krattenmacher (18/SSV Ulm, Vertragslänge unbekannt)
Krattenmacher kam erst im Sommer von der SpVgg Unterhaching nach München und ist ein großes Talent. Der Rekordmeister verlieh ihn direkt weiter an den Zweiliga-Aufsteiger SSV Ulm, bei dem er sich erst einmal im Unterhaus beweisen soll. Der FCB erhofft sich bei ihm eine ähnliche Entwicklung wie bei Wanner, der im vergangenen Jahr bei der SV Elversberg groß auftrumpfte. Krattenmacher schickt sich an, es Wanner gleichzutun, lief bisher in allen sieben Saisonspielen auf und steuerte einen Treffer und zwei Vorlagen bei.
Mattteo Pérez Vinlöf (18/Austria Wien, Vertrag bis 2027)
Neben Krätzig kann sich auch Vinlöf in Zukunft Hoffnungen auf den Linksverteidigerposten beim FC Bayern machen. Bis zum Saisonende ist der Schwede an Austria Wien verliehen. In Österreich zeigte der Linksfuß auch direkt, warum er zuletzt sogar in den Kreis der schwedischen Nationalmannschaft berufen wurde. Vinlöf ist absoluter Stammspieler bei den Veilchen und macht ordentlich Dampf über seine linke Seite. In zwölf Partien sammelte der passstarke Außenverteidiger bereits drei Scorerpunkte.
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