Last Minute-Sieg: Doppelter Bellingham verdirbt Barça die Party
Der FC Barcelona war vor heimischem Publikum lange die bessere Mannschaft. Am Ende hat Real Madrid aber das getan, was es oftmals tut: Gewinnen. Mann des Spiels war wieder einmal Jude Bellingham, der sein Team mit einem Doppelpack an die Tabellenspitze schoss.
Eigentlich war es ein verunglückter Doppelpass von Ilkay Gündogan mit Ferran Torres. Aurelién Tchouaméni hatte den Fuß dazwischen und David Alaba hätte problemlos klären können. Weil der Österreicher aber unsauber grätschte und weil Gündogan trotz aussichtsloser Lage durchlief, kam der DFB-Kapitän doch wieder den den Ball, den er dann souverän im Tor versenkte. Es war das 1:0 (6. Minute) für den FC Barcelona im Clásico gegen Real Madrid und es hatte Symbolcharakter.
Denn es waren in der ersten Hälfte meist die Katalanen, die den berühmten Tick eher am Ball waren. Das Team von Coach Xavi war wacher, zielstrebiger, hatte mehr Ballbesitz, spielte mehr und präzisere Pässe, ging häufiger ins Dribbling und verdiente sich die Führung. Von Real war dagegen wenig zu sehen. Barça war gut eingestellt auf den wenig überraschenden Matchplan von Carlo Ancelotti.
Interessante Randnotiz dazu: Während Xavis Aufstellung spät erschien und im Vorfeld viel Raum für taktische Spekulationen ließ, veröffentlichten die Königlichen ihre erste Elf schon deutlich früher. Barça hatte also mehr Zeit als üblich, um sich auf die finale Elf des Gegners einzustellen. In Madrid hat man aber wohl ein anderes Selbstverständnis, Ancelotti bleibt sich und seinem Spiel gerne treu.
Bellingham, immer wieder Bellingham
Etwas Belebung ins Spiel der Königlichen brachten dann die Einwechslungen von Eduardo Camavinga (52.) und Luka Modric (63.). Und so kam es, wie es kommen musste. Jude Bellingham, der zuvor weitestgehend komplett abgemeldet war, fasste sich in der 68. Minute ein Herz, Marc-André ter Stegen sah nicht optimal aus und so wurde Barça für seine schlechte Chancenverwertung bestraft – 1:1. Sein neuntes Tor im zehnten La Liga-Einsatz.
Und der Engländer hatte damit nicht genug. Als alle sich schon mit einem Unentschieden abgefunden hatten, stand Bellingham mal wieder goldrichtig im Sechzehner. Eine verunglückte Flanke von Dani Carvajal landete über Modric beim 20-Jährigen. Und Bellingham sagte Danke.
Es war also am Ende wieder der Ex-Dortmunder, der die Weichen auf Sieg stellte. Und das trotz einer eigentlich bescheidenen Vorstellung. Real steht damit in der Tabelle wieder ganz oben und Bellingam nach 13 Pflichtspielen bei sagenhaften 13 Toren. Der Neuzugang hat in seinem ersten Clásico eine Duftmarke hinterlassen, an die man sich erinnern wird.
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