Possenspiel beim 1. FC Köln: Overath ist am Ende
Beim 1. FC Köln ist ein offener Machtkampf zwischen Wolfgang Overath und der sportlichen Leitung ausgebrochen. Und immer deutlicher wird: Der Präsident kann diesen nicht gewinnen. Doch Overath hat in der Domstadt einen besonderen Status.
Seit 2004 führt Wolfgang Overath als Präsident den 1. FC Köln. Der gebürtige Siegburger galt als Heilsbringer und genießt in der Domstadt fast einen unangreifbaren Status. Dies war zumindest in der Vergangenheit so. Allerdings hat vermutlich selbst Overath jetzt überzogen, wie der ‚kicker‘ berichtet. Der Weltmeister von 1974 könnte über einen 22-Jährigen stürzen.
Eigentlich hatte Trainer Frank Schaefer Adil Chihi bereits seine Papiere ausgestellt. Geschäftsführer Claus Horstmann gab seinen Segen. Beide betrachteten es als eine Entscheidung des operativen Geschäfts und sahen daher keine Notwendigkeit, Vereinsboss Overath, der dank der komplizierten Kölner Vereinssatzung seine Zustimmung zu Transfers geben muss, zu informieren.
Der Präsident tobte und fühlte sich hintergangen. Eigentlich könnte die Geschichte hier enden, doch Overath beging einen möglicherweise folgenschweren Fehler. Ohne Wissen von Schaefer und Horstmann fühlte er demnach bei Chihi vor, ob sich dieser nicht doch eine weitere Zusammenarbeit vorstellen könnte.
Es könnte den Plan abgesegnet haben, den der Präsident eigentlich vehement bekämpft. Die Kölner Satzung soll geändert werden. Der dreiköpfige Vorstand um Overath soll demnach von den operativen Entscheidungen ausgeschlossen werden und nur noch den Finanzrahmen vorgeben dürfen.
Wie der ‚kicker‘ berichtet, hat Overath nur noch die Möglichkeit, diesem Plan zuzustimmen, um wenigstens Präsident zu bleiben. Ansonsten wird eine außerordentliche Mitgliederversammlung das Problem lösen. Und der Abstieg des Wolfgang Overath vom Heilsbringer zum Sündenbock wäre perfekt.
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