Update Premier League

Körperlichkeit und Intensität: Chelsea „fehlt alles“

Nach schwachen Spielen in der Premier League enttäuscht der FC Chelsea auch in der Champions League auf ganzer Linie. Woran es dem Luxuskader fehlt, liegt auf der Hand.

von Remo Schatz
2 min.
Thomas Tuchel während seiner Zeit beim FC Chelsea @Maxppp

Fast 300 Millionen Euro steckte der FC Chelsea in diesem Sommer in den Kader. Bislang zahlen sich die Investitionen nicht aus – im Gegenteil. Nach sieben Pflichtspielen lässt sich konstatieren: Die Blues sind vor allem durch die Abgänge von Antonio Rüdiger und Andreas Christensen schlechter geworden.

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Fehlende Härte und Körperlichkeit

„Ich weiß nicht, woher diese Leistung kommt. Es fehlt an Hunger, an Intensität, es fehlt an der Entschlossenheit, Zweikämpfe zu gewinnen“, gab sich Thomas Tuchel nach der gestrigen 0:1-Blamage bei Dinamo Zagreb konsterniert.

Dabei benennt der deutsche Cheftrainer die Problemfelder sehr genau. Gegen bissige und aggressive Gastgeber, die im Stadion Maksimir von über 20.000 frenetischen Fans angepeitscht wurden, gingen den Londonern vor allem die Härte im Zweikampf und eine angemessene Körperlichkeit ab.

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Königstransfer enttäuscht

Speziell das neue Abwehr-Gespann um Königstransfer Wesley Fofana und Kalidou Koulibaly ließ die ur-englischen Tugenden vermissen. Sinnbildlich steht der Siegtreffer durch Mislav Orsic, bei dem Fofana zunächst völlig indisponiert ist, dann nicht in den Zweikampf kommt und schließlich auch im Laufduell den Kürzeren zieht.

Natürlich kann der Luxuskader nach so kurzer Zeit noch nicht eingespielt sein. Von einem 80-Millionen-Innenverteidiger wünscht man sich aber vom Start weg mehr. „Es fehlt alles im Moment. Es gibt so viel zu analysieren. Ich bin ein Teil davon“, so Tuchel, der damit seine Spielvorbereitung meint: „Wir sind nicht glücklich, aber ich dachte, wir wären auf einem guten Weg. Ich bin überrascht von dieser Leistung.“

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Fehlendes Zusammenspiel

Offensiv zeigte Chelsea um die Neuzugänge Pierre-Emerick Aubameyang und Raheem Sterling durchaus positive Ansätze. Den Ansprüchen genügt dies aber bei weitem nicht. Vor allem im Zusammenspiel mit dem dritten Angreifer Kai Havertz und dem zentralen Mittelfeld ist noch zu viel Sand im Getriebe.

Geld schießt nach wie vor keine Tore, gegen Zagreb schickte Tuchel aber ein Team aufs Feld, für das allein in diesem Sommer 250 Millionen Euro ausgegeben wurde. Dinamo hat wohl in der gesamten Vereinshistorie zusammengenommen noch nicht einmal halb so viel an Ablösen gezahlt.

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„Ich bin sauer auf mich selbst, ich bin sauer über unsere Leistung. Ich habe das nicht kommen sehen“, gesteht Tuchel ein und weiß, dass er nun gefragt ist: „Wir sind klar nicht da, wo wir sein müssen und können. Also liegt es an mir, liegt es an uns, wir müssen Lösungen finden.“

Update (11:05 Uhr): Tuchel ist überraschend entlassen worden.

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