Lange Zeit blieb Salih Özcan der Durchbruch beim 1. FC Köln verwehrt. Doch seit einigen Wochen bringt der U21-Europameister Topleistungen und scheint sich unter Trainer Steffen Baumgart nachhaltig durchgesetzt zu haben.
Dejan Ljubicic, Mark Uth, Ondrej Duda und Sebastian Andersson – die Torschützenliste beim 4:1-Derbysieg des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach war lang. Doch bester Mann auf dem Platz war ein anderer: Salih Özcan.
Dem zuletzt überragenden Gladbacher Duo Manu Koné und Denis Zakaria kaufte der zentrale Mittelfeldspieler den Schneid ab. Özcan präsentierte sich extrem ballsicher sowie zweikampfstark und rechtfertige seinen sechsten Startelf-Einsatz in Folge auf ganzer Linie.
Nach der Rückkehr von Mittelfeldmotor Ellyes Skhiri hatten viele damit gerechnet, dass Özcan zurück ins zweite Glied rücken muss. Doch Trainer Steffen Baumgart belohnte den 23-Jährigen für seine konstant guten Leistungen in den vergangenen Wochen. In der dem Derby vorausgegangenen Partie gegen den FSV Mainz 05 (1:1) hatte der U21-Nationalspieler seinen ersten Bundesliga-Treffer erzielt, eine Woche später folgte die gestrige Gala-Vorstellung.
Abschiedskandidat im Sommer
Noch vor der Saison zählte der dynamische Rechtsfuß zu den Wechselkandidaten bei den Geißböcken. Die Glasgow Rangers, Besiktas und namentlich nicht genannte Bundesliga-Klubs bekundeten Interesse. Doch Baumgart überzeugte Özcan, der sich in den vergangenen Jahren nie in Köln hatte festspielen können, von einem Verbleib und einer Verlängerung seines auslaufenden Kontrakts.
Auch in dieser Saison sah es zunächst nicht gut aus für Özcan: In den ersten sieben Partien kam er lediglich auf 98 Einsatzminuten – an den stark aufspielenden Skhiri und Ljubicic schien kein Vorbeikommen. Dann verletzte sich Skhiri im Zuge einer Reise mit der tunesischen Nationalmannschaft an der Wade und Özcan nutzte seine Chance.
Langfristiger Verbleib denkbar?
Nun scheint es also, als habe sich Özcan endgültig beim FC festgespielt. Das liegt auch daran, dass er nach Spielen als alleiniger Abräumer vor der Abwehr und halbrechts in der Mittelfeldraute nun seine Qualitäten auf der Doppel-Sechs im 4-2-3-1-System optimal einbringt. Schafft es Özcan seine starke Form zu konservieren, stehen die Chancen auf eine langfristige Verlängerung seines bis 2023 gültigen Vertrags gut.
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