FT-Kurve La Liga

Größtmögliche Aufgabe: Passt Havertz zu Real?

Kai Havertz steht Medienberichten zufolge vor dem Wechsel zu Real Madrid. Dort erwartet ihn eine Aufgabe, die schwieriger kaum sein könnte. Trotzdem ist es eine riesige Chance für den deutschen Nationalspieler.

von Lukas Hörster
2 min.
Kai Havertz @Maxppp

Wechselt Kai Havertz tatsächlich in diesem Sommer zu Real Madrid, verlässt er den FC Chelsea als Vereinslegende. Ein Szenario, das bei seiner Ankunft 2020 durchaus so vorgezeichnet schien für den Hochbegabten. Dass er den Chelsea-Fans ewig in Erinnerung bleiben wird, liegt jedoch nicht an konstant guten Leistungen im blauen Trikot – sondern insbesondere an seinen Siegtoren in den Finals von Champions League und Klub-WM.

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Solch wichtige Treffer soll der bald 24-Jährige also künftig für Real Madrid schießen. Havertz im weißen Trikot ist ein durchaus wohliger Anblick – ein hochdekorierter Ausnahmekönner bei den stets um Exzellenz bemühten Königlichen. Auf den ersten Blick ein gutes Match. Doch könnte Havertz eine Aufgabe zuteilwerden, die schwieriger nicht sein könnte.

Ausnahmekönner gesucht

Real muss seinen scheidenden Kapitän Karim Benzema (35) ersetzen. Der amtierende Weltfußballer war in den vergangenen Jahren eine absolute Ausnahmeerscheinung auf der Mittelstürmer-Position. Niemand beherrscht die Kombination aus mitspielen und knipsen wie der Franzose. Nun scheint es so, als solle Havertz diese Rolle übernehmen.

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Real-Trainer Carlo Ancelotti wünscht sich erneut einen mitspielenden Stürmer, „der Verbindungen herstellen kann“. Dieses Profil erfüllt Havertz als gelernter Mittelfeldspieler, bekleidete diese Position in der abgelaufenen Saison zumeist auch bei Chelsea. Zudem ist der Linksfuß auch mit dem rechten Fuß gut, schnell, groß gewachsen (1,93 Meter) und kopfballstark. Eine Benzema-Kopie also?

Benzema ist wesentlich torgefährlicher als Havertz

Womöglich denkt Real so, doch gibt es einen ganz großen Unterschied zwischen Benzema und Havertz: Der gebürtige Aachener schießt wesentlich weniger Tore. Nur neun waren es in dieser Spielzeit – bei 47 Einsätzen in einer zugegeben dysfunktionalen Chelsea-Truppe. Dazu gab Havertz nur einen einzigen Assist. Benzemas Statistiken: 43 Partien, 31 Treffer und sechs Vorlagen.

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Nun bleibt für Havertz zu hoffen, dass ihm der technische geprägte Fußball in Spanien besser zu Gesicht stehen wird als der körperbetonte englische. Zwar hat sich 34-fache deutsche Nationalspieler in seinen drei Jahren in der Premier League physisch stark weiterentwickelt. Und dennoch wurde man nie das Gefühl los, dass es Havertz auf der Insel etwas zu rau zugeht.

Ideal aufgehoben, das zeigte diese Saison hinlänglich, ist Havertz auf der Neun nicht. Die Zehnerrolle hinter einem gelernten Mittelstürmer liegt ihm eher. Doch gibt es diese Position bei Real aktuell nicht. Die Plätze im Mittelfeld sind ohnehin hart umkämpft. Havertz kann auch auf dem Flügel spielen – eine Ideallösung ist das aber nicht. Bliebt also die Benzema-Rolle, falls kein Kaliber wie Harry Kane (29/Tottenham Hotspur) kommt. Ein Erbe, das schwieriger nicht sein könnte.

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