50-Millionen-Paket im Anflug – Xhaka trifft sich mit Wenger
Ab gewissen Summen würde ihm schwindelig, verriet Max Eberl in der jüngeren Vergangenheit. Seine Standhaftigkeit könnte nun bald auf die Probe gestellt werden. Granit Xhaka hat sich bereits mit seinem möglichen neuen Trainer getroffen.
Borussia Mönchengladbach läuft Gefahr, kommende Saison den Großteil seiner eingespielten Mittelfeld-Achse zu verlieren. Nachdem die Borussia vor gut einer Woche bekanntgab, dass Havard Nordtveit den Verein am Saisonende verlassen wird, stehen auch bei Granit Xhaka die Zeichen zunehmend auf Abschied. Sehen könnten sich die beiden Defensivspezialisten aber auch in Zukunft häufiger. In London.
Nordtveit zieht es voraussichtlich zu West Ham United. Sein Schweizer Kollege wird vor allem vom FC Arsenal umgarnt. Nach Informationen der ‚Bild‘ fand am Wochenende ein Treffen zwischen ‚Gunners‘-Boss Arsène Wenger, dem Mittelfeldchef der ‚Fohlen‘sowie dessen Berater Andy Gross und Vater Ragip Xhaka statt. Komplettiert worden sei das Date von einem Berater der Londoner.
50-Millionen-Gesamtpaket im Anflug
Der Sinn des Treffens ist klar: Wenger will den 23-Jährigen von einem Wechsel ins Emirates überzeugen. 50 Millionen Euro sei der AFC bereit, für den Schweizer Nationalspieler aufzuwenden. 43 Millionen würden demnach an den Niederrhein fließen. Fünf Millionen kämen Xhaka direkt als Handgeld zu. Weitere 2,3 Millionen könnte Berater Gross einstreichen. Das Gehalt des bulligen Borussen werde zudem von 3,1 auf rund acht Millionen jährlich steigen.
Zuletzt hatte Gladbach-Manager Max Eberl noch betont, bislang habe kein Klub ein offizielles Angebot eingereicht. Dem Bericht zufolge wird sich dies zeitnah ändern. Und dann stellt sich die Frage, wie heftig das Borussen-Karussell im Kopf des 42-Jährigen anfängt zu rotieren. „Es gibt immer Situationen, in denen jeder Verein ins Nachdenken kommen muss. Es hängt auch von Zahlen ab, bei deren Dimensionen einem schwindelig wird“, erklärte Eberl zuletzt, dass ihn die wirtschaftliche Vernunft ab einer gewissen Summe zu einem Verkauf drängen würde.
Eberls Tauziehen mit der finanziellen Vernunft
Einen Abgang schloss er nicht aus: „Uns haben Spieler verlassen wie Reus und ter Stegen, wie Kruse und Kramer, im Sommer ist vielleicht Granit Xhaka weg. Dann können wir nicht einfach Gündogan aus Dortmund holen, sondern müssen den neuen Xhaka finden.“
Xhaka selbst äußerte sich verhalten zu seinen Plänen: „Ich will mich jetzt nicht mit anderen Klubs beschäftigen, kämpfe mit Borussia ums internationale Geschäft.“ In der jüngeren Vergangenheit kokettierte er aber immer wieder gern mit der Premier League. Bei noch gültigem Vertrag bis 2019 weiß der 23-Jährige: „Wenn Gladbach mich nicht gehen lässt, habe ich gar keine Chance zu wechseln.“ Stimmen die finanziellen Rahmenbedingungen, werden Eberl und Co. sich aber mit einem Abgang ihres aktuellen Kapitäns anfreunden müssen. Zumal Xhaka die Borussia 2017 für festgeschriebene 30 Millionen verlassen darf.
FT-Meinung: Wird Arsenal tatsächlich mit einem Gesamtpaket aus 50 Millionen Euro bei Xhaka und der Borussia vorstellig, wird Max Eberl nicht nein sagen können. Die wirtschaftliche Vernunft dürfte am Ende obsiegen. Zumal Xhakas Aussagen der vergangenen Wochen durchaus den Schluss zulassen, dass er einer neuen Herausforderung sehr offen gegenübersteht. Eberl ist zudem davon überzeugt, ein weiteres Mal adäquaten Ersatz für seine Leistungsträger finden zu können. Zum Balanceakt dürfte diese Aufgabe allerdings werden, wenn sich die Borussia nicht für den internationalen Wettbewerb qualifiziert.
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