Es war ein harter Kampf, den der FC Bayern am Ende verlor. Der Rekordmeister kassiert gegen Aston Villa die erste Niederlage unter Trainer Vincent Kompany. Am Ende war es ausgerechnet ein Fehler von Manuel Neuer, der den Ausschlag gab – doch ihrem Keeper sind die Münchner nicht wirklich böse.
Der FC Bayern muss im Champions League-Spiel gegen Aston Villa die erste Saisonniederlage hinnehmen. Trotz einer phasenweise sehr überlegen geführter Partie, deutete sich während des Spiels immer wieder an, dass der Rekordmeister nicht unverwundbar ist. „Emery knackt Kompanys System“, titelt die ‚Süddeutsche Zeitung‘. Der 1:0-Siegtreffer für das Team aus Birmingham resultiert jedoch aus einem Fehler von Manuel Neuer. Im Anschluss an die Partie ordneten Trainer und Spieler das Ergebnis vor dem ‚DAZN‘-Mikro ein.
Das entscheidende Tor: In der 79. Minute schlug ein Villa-Verteidiger einen langen Ball auf den eingewechselten Jhon Duran (20), der sich im Sprintduell gegen Dayot Upamecano (25) durchsetzte und den Ball über den deutlich vor dem Tor postierten Manuel Neuer in die Maschen hob. Joshua Kimmich möchte die Niederlage allerdings nicht auf den Keeper schieben: „Es war ein eigener Standard von uns, wir sind vielleicht einen Tick zu weit weg. Manu steht generell etwas hoch, weil er uns so auch in der ersten Halbzeit eine überragende Chance vereitelt. Wir profitieren sehr oft davon, dass Manu hoch steht, dementsprechend machen wir ihm da keinen Vorwurf.“
Kimmich & Kompany trauern Chancen hinterher
Die Schuld für die Niederlage verortet der DFB-Kapitän eher in der Offensive: „Nach vorne hin, auch wenn nicht alles perfekt war, hatten wir einige sehr gute Chancen. Es waren nicht so viele, aber die, die wir hatten, waren hundertprozentig. Es waren schon ein paar Dinger dabei, die durchaus zu Toren hätten führen können.“ Neuer selbst stellte klar: „Er hat den Ball sehr gut getroffen, vielleicht kann ich zwei Meter weiter hinten stehen. Aber es wäre fraglich gewesen, ob ich hinkomme. Ich weiß nicht, ob der Trainer nach dem Tor etwas anderes fordert, aber grundsätzlich ist das unser Spiel. Der Trainer will das auch so.“
FCB-Coach Vincent Kompany ordnete die Partie gegenüber ‚DAZN‘ gewohnt nüchtern ein: „Ich glaube, dass die Spieler von Villa zufrieden sind - und wir nicht. Wenn ich letztendlich objektiv bin, dann war die erste Viertelstunde ganz gut. Danach haben wir unser Tempo verloren und man bekam das Gefühl, dass es aus dem Nichts gefährlich werden kann." Auch der Belgier trauert jedoch den vergebenen Chancen hinterher: „Wir hatten mehr Kontrolle und mehr Tiefenläufe. Ich habe drei, vier Chancen im Kopf, die wir nicht machen."
„Manchmal ist nicht alles perfekt"
Einen Grund für groß angelegte Umstellungen oder Systemkritik sieht der 38-Jährige nicht. „Wir hatten unsere Chancen, wir haben nicht getroffen und jetzt haben wir verloren. Man solle die Dinge objektiv betrachten. Wir in den letzten drei, vier Spielen nur vielleicht acht Chancen zugelassen haben. Das heißt, dass die Jungs das gut machen, das heißt: Wir haben nicht alles falsch gemacht. Manchmal ist eben nicht alles perfekt“, so Kompany, dessen Blick nach eigener Aussage schon direkt nach dem Spiel auf die nächste Aufgabe gerichtet sei. Am Sonntag (17:30 Uhr) gastiert der FCB in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt.