Ronaldos wütendes Jubiläumstor | Epochaler Triumph für San Marino

von Martin Schmitz
3 min.
FT-Presseschau am 06.09.2024 (Freitag) @Maxppp

Während die portugiesischen Fans im Estádio da Luz Cristiano Ronaldos 900. Treffer bejubeln, feiert ein ganzer Staat die Party seines Lebens. Die FT-Presseschau am Freitag.

CR7 wird von Rekorden gejagt

Zum Auftakt der Nations League A Gruppe 1 gewann Portugal am gestrigen Donnerstagabend sein Heimspiel gegen Kroatien verdient, aber schmucklos mit 2:1. Eigentlich wäre es keine Partie, die der Fußballwelt besonders im Gedächtnis geblieben wäre, hätte nicht Cristiano Ronaldo einen weiteren Meilenstein in seiner langen Karriere erreicht. Der 39-Jährige erzielte in der 34. Minute das 2:0 und damit „das 900. Tor seiner Karriere, das in die Fußballgeschichte eingehen wird, was auch immer von nun an geschehen wird“, wie die ‚Record‘ klarstellt, „es war ein wunderschönes Tor, ein ebenso wütender wie präziser Schuss aus dem Stand, der auf eine Flanke von Nuno Mendes von der linken Seite folgte.“ Für die portugiesische Zeitung war der 213-fache Nationalspieler damit der Mann des Spiels, der „wieder einmal bewiesen hat, dass er ein Rekordbrecher ist“.

Unter der Anzeige geht's weiter

Für ‚O Jogo‘ war der Treffer der Beweis, „dass Ronaldo im Portugal-Trikot weiterhin entscheidend ist“. ‚Correio da Manhã‘ stellt die historischen Parallelen des Tores heraus, denn der Offensivstar erzielte sein Rekordtor „im Estadio da Luz, dem Stadion von Benfica, dem Rivalen von Sporting, wo er am 7. Oktober 2002 sein Debüt als Torschütze gab“. Der Torschütze selbst zeigte sich gewohnt selbstbewusst: „Es scheint eine beliebige Marke zu sein, aber nur ich weiß, wie hart es ist, jeden Tag zu arbeiten, um 900 Tore zu erzielen. Das ist ein einzigartiger Meilenstein in meiner Karriere. Mit Portugal habe ich bereits zwei Trophäen gewonnen, die ich unbedingt haben wollte, aber nicht deswegen, sondern weil ich Spaß am Fußball habe. Ich breche keine Rekorde, sie jagen mich“, so Ronaldo.

Lese-Tipp Hertha-Chef freut sich über Maza- & Reese-Verbleib

Das Aschenputtel des Weltfußballs

Ein spielerisch ebenso mäßiger, aber deutlich wichtigerer Erfolg spielte sich gestern in San Marino ab. Dem Kleinststaat gelang mit dem 1:0 gegen Liechtenstein der erste Pflichtspielsieg in der 205. Partie des Verbandes. „Nach 20 Jahren und 141 Spielen ist San Marino endlich wieder in der Erfolgsspur“, schreibt die ‚Gazzetto dello Sport‘. Damals gelang der bisher einzige Sieg der Nationalmannschaft vom Monte Titano – ebenfalls gegen Liechtenstein, aber nur in einem Freundschaftsspiel. „Für San Marino ist es ein wahrhaft epochaler Triumph“, stellt der ‚Corriere della Serra‘ klar, „es ist kein Zufall, dass die Nachricht vom Sieg bald um die Welt ging, auch in den ausländischen Medien. Damit unterbricht die 33.000-Einwohner-Nation, die von der Fifa hinter den Britischen Jungferninseln, Bhutan, Guan und Gibraltar auf dem letzten Platz der Weltrangliste eingestuft wird, eine Serie von 140 Spielen und 7.435 Tagen ohne Erfolg.“

Unter der Anzeige geht's weiter

Die ‚Gazzetta dello Sport‘ nennt den Sieg „schicksalhaft“ und stellt heraus, dass „der Mann dieser Geschichte vor zwanzig Jahren noch gar nicht geboren war. Torschütze Nicko Sensoli ist Jahrgang 2005 und wird für den Rest seines Lebens etwas zu erzählen haben.“ Es könnte den Beteiligten wohl nicht unwichtiger sein, dass der 19-Jährige, der beim italienischen Viertligisten FC Sanguilano City kickt, bei seinem entscheidenden Treffer von einem Patzer von Liechtenstein-Keeper Benjamin Büchel (35) profitierte. „Nach dem Schlusspfiff fielen viele Spieler – allesamt Amateure, junge Leute, die sich oft eine Auszeit von der Arbeit nehmen, um zu reisen – zu Boden, einige unter Tränen, andere ungläubig vor Freude, während auf den Tribünen der Jubel der 900 Zuschauer tobte. Ein unvergesslicher Abend im Schatten des Titanen: Das Aschenputtel des Weltfußballs war für eine Nacht der Star des großen Tanzes“, schildert der ‚Corriere della Serra‘.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter