FT-Kurve Bundesliga

Athletik & Offensivdrang: Wer ist Bald-Herthaner Fredrik Björkan?

Als erster Winter-Neuzugang von Hertha BSC kaschiert Fredrik Björkan die größte Problemzone des Berliner Kaders. FT stellt den ebenso schnellen wie bulligen Mann aus dem hohen Norden vor.

von Niklas Scheifers
2 min.
Fredrik Björkan (M.) weiß sich zu behaupten @Maxppp

Eine ganz bittere Pille musste Hertha BSC da mit dem Abschied von Luca Netz (18) Richtung Borussia Mönchengladbach schlucken. Tief saß der Stachel bei der Alten Dame, wie patzige Aussagen von Geschäftsführer Fredi Bobic in diesem Zuge deutlich machten. Das größte Berliner Talent war fort und hinterließ eine bedenkliche Leerstelle im Kader.

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Da Maximilian Mittelstädt (24) zuletzt in der Offensive aushelfen musste, fehlte der Hertha hinten links eine adäquate Alternative zum derzeit formschwachen Marvin Plattenhardt (29). Ab Januar ist das anders. Bobic musste auf den Missstand reagieren und tat das mit der Verpflichtung von Fredrik Björkan vom FK Bodo/Glimt.

Januar-Schnäppchen

Eine Ablöse muss die Hertha für ihren neuen Abwehrmann nicht hinblättern, schließlich ist Björkans Vertragsverhältnis mit dem Heimatklub – in Norwegen werden die Laufzeiten üblicherweise dem Saisonverlauf entsprechend nach Kalenderjahren vereinbart – zum Jahreswechsel beendet. Dieser Umstand dürfte bei der Auswahl eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben.

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Bobic und Co. haben sich da also ein Schnäppchen geangelt – und ein laufstarkes obendrein. Björkan ist sich für keinen Sprint zu schade, marschiert die Linie, obwohl er bei Bodo/Glimt als klassischer Linksverteidiger in einer Viererkette spielt, wie ein Schienenspieler rauf und runter. Gegenüber seinem künftigen Konkurrenten Plattenhardt hat der bullige Norweger deutliche Athletik- und Tempovorteile.

Björkan selbst sagt über sich: „Ich sehe mich als offensiven Linksverteidiger, der den Ball fordert und mitnimmt, um so die Mannschaft in gute Spielsituationen zu bringen. An meinem Kopfballspiel muss ich noch arbeiten. Das Spiel nach vorne liegt mir aber am meisten, dort kann ich meine Stärken ausspielen.“ 15 Vorlagen in den vergangenen drei Jahren belegen diese Aussage. Diesen Offensivdrang kann die oftmals uninspirierte Hertha gut gebrauchen.

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Kann Björkan Bundesliga?

Noch wichtiger allerdings wird sein, dass Björkan seine Seite dicht hält. Und hier ist zumindest eine gewisse Skepsis geboten. Denn auch wenn der 23-Jährige schon auf hohem Niveau in der Europa League spielen durfte – die Außenstürmer der Bundesliga werden den Linksfuß Woche für Woche vor eine Herausforderung stellen, wie er sie bisher noch nicht vor seiner stämmigen Brust hatte.

In puncto Schnelligkeit und Qualität der Gegenspieler ist der Sprung von Norwegen nach Deutschland enorm. Um sich noch in der laufenden Spielzeit zu einer echten Plattenhardt-Alternative aufzuschwingen, muss Björkan den Bundesliga-Fußball schon im Frühjahr verinnerlicht haben. Ein Glück, dass dem Mann vom Polarkreis dabei der deutsche Winter nicht im Weg stehen dürfte.

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