FT-Gedankenspiele: Diese Spieler sollte Christian Heidel auf dem Zettel haben
In dreineinhalb Wochen schließt das Transferfenster. Zahlreiche Verpflichtungen konnten die Bundesligisten bereits eintüten. Dennoch gibt es weiter Baustellen. FussballTransfers hat den Transferwald durchforstet und überlegt, welche Spieler für welchen Klub Sinn ergeben könnten. Heute eine Empfehlung für Christian Heidel vom FSV Mainz 05.
Die größte Baustelle hatten die Rheinhessen in diesem Sommer schnell bereinigt. Die Lücke, die Shootingstar Johannes Geis mit seinem Wechsel zu Schalke 04 entstehen ließ, schloss Fabian Frei. Der Spielmacher kommt für vier Millionen Euro vom FC Basel. Zudem sicherten sich die ‚05er‘ mit Danny Latza vom VfL Bochum doppelt ab.
Darüber hinaus reagierte Manager Christian Heidel auf den Abgang von Kultfigur Nikolce Noveski und holte Henrique Sereno ablösefrei vom türkischen Klub Kayserispor. Bedarf herrscht eine Woche vor Saisonstart noch auf zwei Positionen. Im Tor und im Sturmzentrum. Geld ist nach Transfererlösen in Höhe von knapp 28 Millionen Euro sowie dem neuen Vermarktervertrag mit Infront Sports & Media, der Mainz in den nächsten zehn Jahren rund 260 Millionen einbringt, ausreichend vorhanden. FussballTransfers hat Scout gespielt und überlegt, welche Spieler ins Raster von Heidel passen würden.
Zwei Kandidaten für Suche nach Karius-Backup
Nach dem Abgang von Stefanos Kapino zu Olympiakos Piräus benötigen die Rheinhessen hinter Loris Karius noch einen sicheren Rückhalt. Der potenzielle Neuzugang soll über ausreichend Erfahrung verfügen. Das Problem ist, dass potenziellen Kandidaten klar sein muss, dass sie hinter Stammtorhüter Karius die klare Nummer zwei wären. Das schränkt die Auswahl stark ein, wenn gleich Heidel sagt: „Wir haben Ideen.“
Ein Kandidat, der über ausreichend Erfahrung verfügt und zudem ablösefrei zu haben wäre, ist Florian Fromlowitz. Der ehemalige Keeper von Hannover 96 und dem 1. FC Kaiserslautern stand bis Ende Juni bei Drittligist Wehen Wiesbaden unter Vertrag. Dieser wurde aber nicht verlängert. Zuletzt hielt sich der inzwischen 29-Jährige bei Fortuna Düsseldorf fit, da deren Torhüter Tim Wiesner sich verletzt hatte. Ein Thema bei den Flingeranern ist Fromlowitz nicht. Bei Mainz hingegen könnte er die gewünschte Lösung sein.
Ebenfalls passen könnte David Yelldell. Der in Stuttgart geborene US-Amerikaner ist nach der Verpflichtung von Dario Kresic nur die Nummer drei im Tor von Bayer Leverkusen. Sein Vertrag bei den Rheinländern läuft noch bis Ende der aktuellen Saison. Im erfahrenen Alter von 33 Jahren könnte auch er genau der Mann sein, den der Bundesligist sucht.
Torjäger-Duo aus dem Unterhaus könnte passen
Priorität hat aber wohl die Suche nach einem neuen Angreifer. Top-Torjäger Shinji Okazaki, der in 70 Partien 29 Mal für den FSV traf, verabschiedete sich für elf Millionen Euro zu Leicester City. Mit Florian Niederlechner, den man vom 1. FC Heidenheim holte, verfügt der Kader von Trainer Martin Schmidt aktuell über nur einen einzigen etatmäßigen Mittelstürmer. Okazaki-Landsmann Yoshinori Muto ist eigentlich ein Flügelstürmer. Im Pokal gegen Energie Cottbus könnte sogar Ja-Cheol Koo als Mittelstürmer auflaufen.
Transfers wie Leon Balogun (Darmstadt 98), Danny Latza (VfL Bochum) oder auch Daniel Brosinski, Nikolai Müller und Johannes Geis, die allesamt von der SpVgg Greuther Fürth geholt wurden, stellen unter Beweis, dass Mainz ein verstärktes Augenmerk auf die zweit Bundesliga richtet. Dort gehen derzeit zwei Stürmer auf Torejagd, die auch Thema bei den Rheinhessen sein könnten: Simon Terodde und Rubin Okotie.
Terodde war für den VfL Bochum vergangene Saison einer der besten Torjäger im Unterhaus. Der 1,92-Meter-Hüne ist mit 27 Jahren im besten Fußballeralter und wusste insbesondere als Wandspieler in Bochum zu überzeugen. Zudem verfügt er fraglos über den viel zitierten Torriecher. Sein Kontrakt beim Klub aus dem Ruhrpott ist allerdings noch bis 2017 datiert. Und da Terodde in Bochum absoluter Leistungsträger ist, würde der VfL sicherlich eine stattliche Summe für seinen treffsichersten Angreifer verlangen.
Auch Okotie bewies in der abgelaufenen Spielzeit, dass er weiß wo das Tor steht. Allerdings vorwiegend in der Hinrunde, als er für den TSV 1860 München elf seiner insgesamt 13 Saisontreffer erzielte. In der Rückrunde fiel er in ein Loch und hat mit teils lauffaulen Leistungen die Sympathien bei den Fans verspielt. Glücklich scheint er dieser Tage bei den ‚Löwen‘ nicht mehr. Der Kontrakt des 28-jährigen Österreichers ist noch ein Jahr gültig. Insofern wäre er für Mainz womöglich zum Schnäppchenpreis zu haben.
Klangvolle Namen aus Frankreich und Spanien
Etwas klanghafter als die beiden Zweitliga-Stürmer sind die Namen Ola Toivonen und Raúl Jiménez. Der einst als Riesentalent verschriene Toivonen kickt derzeit bei Stade Rennes in der Ligue 1. Dort gelangen dem 43-fachen schwedischen Nationalspieler vergangene Saison sieben Treffer. Der wuchtige Blondschopf wäre womöglich das ideale Pendant zu Niederlechner, der trotz 1,88 Meter Körpergröße mehr über das spielerische Element verfügt, als über die Physis. Toivonens Vertrag in der Bretagne läuft allerdings noch bis 2017, weshalb Heidel das Scheckbuch zücken müsste.
Ein Kauf wäre beim Mexikaner Jiménez wohl ausgeschlossen. Für 10,5 Millionen Euro wechselte der 24-Jährige im Sommer 2014 von CF América zu Atlético Madrid. Bei den ‚Rojiblancos‘ hat der Nationalspieler Mexikos neben Antoine Griezmann, Jackson Martínez, Fernando Torres und Luciano Vietto aber so gut wie keine Aussichten auf Spielpraxis. Die würde er in Mainz sicher bekommen. Eine Leihe könnte für alle Parteien Sinn ergeben, zumal Heidel über gute Beziehungen nach Spanien verfügt – wie der Transfer von Jairo Samperio unter Beweis stellt.