In der Geldfalle: Verliert Liverpool „die großen Drei“?
Der FC Liverpool steht vor einigen schwierigen Entscheidungen. Am Saisonende laufen die Verträge von Virgil van Dijk, Mohamed Salah und Trent Alexander-Arnold aus. Alle drei sind absolute Topverdiener und werden ihre Gehaltsansprüche nicht senken. Die Reds können sich eine Verlängerung mit allen dreien wohl nicht leisten – wer bleibt und wer geht?
Neben Ex-Coach Jürgen Klopp stehen drei Namen besonders für den großen Aufschwung des FC Liverpool, der im Champions League-Triumph im Jahr 2019 und 2020 in der ersten Meisterschaft seit 30 Jahren seinen bisherigen Höhepunkt fand: Abwehrchef Virgil van Dijk (33), Toptorjäger Mohamed Salah (32) und Eigengewächs Trent Alexander-Arnold (26). Alle drei sind längst Legenden an der Anfield Road und absolute Fanlieblinge.
Doch die Zukunft der „großen Drei“ bei den Reds ist laut dem ‚Telegraph‘ so unsicher wie sie nur sein kann. Am Saisonende laufen die jeweiligen Verträge aus, die Gespräche mit dem Verein ziehen sich bereits über Monate hinweg. Es wird immer deutlicher, dass es sich Liverpool wohl nicht leisten kann, mit allen zu verlängern, zählen sie doch zu den absoluten Topverdienern im Kader.
Geld anders eingeplant
Liverpool macht keine Angaben darüber, wie die Gehaltsforderungen der Kicker aussehen, sicher scheint jedoch, dass keiner der drei große Gehaltseinbußen hinnehmen möchte. Salah etwa soll umgerechnet 24 Millionen Euro pro Saison erhalten. Vor allem bei dem Ägypter und Abwehrchef van Dijk, die beide die 30-Jahre-Marke deutlich überschritten haben, scheint eine Verlängerung zu gleichbleibenden Konditionen wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Dies würde auch der Philosophie der Eigentümer des Klubs widersprechen. Die Fenway Sports Group erklärte am Tag des Kaufs des Klubs im Jahr 2011, dass sie niemals bereitwillig zu viel ausgeben würde, und erklärte, dass die Zeiten, in denen Spielern kostspielige, langfristige Verträge angeboten wurden, wenn ihre besten Jahre schon hinter ihnen liegen, vorbei seien. Das Geld ist vielmehr dafür eingeplant, die Verträge der Spieler Anfang und Mitte Zwanzig zum Marktwert zu verlängern und so die Zukunft zu sichern.
Hohe Gehälter nicht finanzierbar
Doch auch eine Verlängerung mit dem deutlich jüngeren Alexander-Arnold ist laut dem ‚Telegraph‘ keine Selbstverständlichkeit. Die Gehaltsanforderungen des Rechtsverteidigers dürften sich mindestens im Rahmen des aktuellen Salah-Salärs bewegen. Und im Gegensatz zu den Eigentümern von Vereinen wie Manchester City und Paris St. Germain schießt die FSG nicht unendlich Geld in den Verein, der Klub soll sich weitestgehend selbst tragen.
Und das klappt mit dem aktuellen Gehaltsgefüge nur bedingt. Der letzte Jahresabschluss von Liverpool wies trotz Gesamteinnahmen von 712 Millionen Euro einen Verlust vor Steuern von knapp elf Millionen Euro aus. „Selbst wenn man den nächsten Übertragungsvertrag berücksichtigt, der zu Beginn der Saison 2025/26 in Kraft tritt, wird der Verein nicht selbsttragend sein, wenn die Startelf aus Spielern besteht, die die höchsten Gehälter erwarten, die von Real Madrid, Manchester United und Manchester City gezahlt werden. Deshalb ist der Klub stets bestrebt, ein gesundes Gleichgewicht zwischen den hochbezahlten etablierten Superstars und denen mit schrittweise steigenden Gehältern zu wahren“, so der ‚Telegraph‘.
Daher gelte es als äußerst unwahrscheinlich, dass alle drei Topstars auch in der kommenden Saison für die Reds auflaufen werden. Obwohl die Fans seit Wochen mit Plakaten dafür kämpfen, dass der Verein den Spielern einfach „das geben soll, was sie verdienen“, wird es dazu nicht kommen.