50 Millionen Euro Schulden: Spaniens Spieler wollen streiken
Die spanische gilt neben der englischen als die stärkste Liga der Welt. Profis wie Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Mesut Özil sind in der Primera División am Ball. Doch es ist ein Erfolg auf Pump. Etwa 200 Profis der höchsten spanischen Spielklasse warten auf 50 Millionen Euro Gehalt. Sie wollen den Saisonstart bestreiken.
Die wirtschaftliche Situation der spanischen Liga ist heikel. Die sportlichen Erfolge der beiden Großklubs Real Madrid und FC Barcelona überdecken häufig, wie schlecht es um die Finanzen der meisten Vereine in der Primera División bestellt ist. Aus der Bundesliga mussten dies jüngst Markus Rosenberg und der SV Werder Bremen erfahren. Der Schwede war ein Jahr an Racing Santander verliehen und wartet noch immer auf einen Großteil seines Gehalts. Die Hanseaten haben ihrerseits die volle Leihgebühr noch nicht bekommen.
Es ist nur ein kleines Symptom für ein viel größeres Problem. So berichtet die spanische Spielergewerkschaft AFE, etwa 200 Profis müssten insgesamt noch 50 Millionen Euro Gehalt bekommen. Aus diesem Grund hat die Profi-Vereinigung, die von Iker Casillas und Carles Puyol angeführt wird, dazu aufgerufen, wenigstens die ersten beiden Spieltage (geplanter Saisonstart: 20. August) der kommenden Saison zu bestreiken. „Der reguläre Spielbetrieb wird erst beginnen, wenn ein Tarif-Abkommen unterzeichnet ist“, erläutert Luis Rubiales, der Präsident der AFE, in den spanischen Medien die Forderungen der Streikenden.
Diese werden von ihrer Übungsleitern dabei unterstützt. In einer offiziellen Stellungnahme der Nationalen Vereinigung der Fußballtrainer (ANEF) bezeichnen diese die Forderungen der Spieler als „überwältigend gerecht und von ausgesprochen dringender Notwendigkeit“. Die ANEF fügt zudem an, dass die ausbleibenden Gehaltszahlungen kein exklusives Problem der Spieler seien, sondern dass es immer alltäglicher werde, dass auch die Trainer und sonstige Betreuer auf ihre Gehälter warten müssten.
Die spanischen Vereine stehen insgesamt mit mehr als 3,5 Milliarden Euro bei den Banken und sonstigen Gläubigern in der Kreide. Allein Cristiano Ronaldo und Lionel Messi beziehen von ihren Vereinen gemeinsam rund 24,5 Millionen Euro. Als Vergleich: Der Personaletat von Mainz 05, immerhin Teilnehmer an der Qualifikationsrunde der Europa League, beträgt in dieser Saison 23 Millionen Euro.