In England rätselt man über Kevin De Bruyne, während man in Katalonien aufatmet. FT mit der Presseschau zur Wochenmitte.
Bankwärmer KDB
Über Jahre hinweg war Kevin De Bruyne einer der besten Mittelfeldspieler der Welt. Fast ein Jahrzehnt prägt der 33-Jährige nun schon das Offensivspiel von Manchester City. Auch Trainer Pep Guardiola kam in der Vergangenheit aus dem Schwärmen über den Belgier gar nicht mehr heraus. Den Status als unangefochtener Stammspieler hat De Bruyne aber mittlerweile eingebüßt. Zwar hat der Ex-Wolfsburger immer häufiger mit Verletzungen zu kämpfen, jedoch steht er seit Anfang November wieder voll im Saft. Trotzdem muss er sich seitdem mit der Rolle als Kurzarbeiter zufriedengeben und das in einer Phase, in der die Skyblues in ihrer größten Krise seit Jahren stecken und von der Kreativität des belgischen Nationalspielers profitieren würden.
In England stoßen die mangelnden Einsatzzeiten von De Bruyne zunehmend auf Unverständnis. So wird bereits über einen Bruch zwischen dem Mittelfeldspieler und Guardiola spekuliert. Eine Theorie, die auch bei TV-Experte Gary Neville Anklang findet. „Die Sache mit De Bruyne ist ungewöhnlich, bizarr, seltsam. Warum steht der wahrscheinlich beste Spieler, den die Premier League in den letzten zehn Jahren hatte, nicht auf dem Platz? Da geht definitiv in der Kabine etwas vor sich“, vermutet der Ex-United-Profi in seinem Podcast bei ‚Sky‘. Der Vertrag von De Bruyne läuft am Ende der Saison aus. Der Rechtsfuß äußerte bereits, dass er sich in Zukunft auch einen Wechsel in die USA oder nach Saudi-Arabien vorstellen kann. Experte Micah Richards sieht in seinem eigenen Podcast einen Zusammenhang zwischen den Wechselgedanken und der spärlichen Einsatzzeit: „Die Möglichkeit, dass De Bruyne Ende des Jahres nach Saudi-Arabien geht … Es scheint mir, als würde das eine Art Kluft zwischen Pep und Kevin schaffen.“ Ein Brandherd, der in den nächsten Wochen immer größer werden könnte, Manchester City in der aktuellen Phase aber alles andere als weiterhelfen würde.
Barça ist auferstanden
Die Gebete der Fans wurden erhört. Der FC Barcelona ist von den Toten erwacht. Nach zuletzt drei sieglosen La Liga-Spielen in Folge setzte man mit dem gestrigen 5:1-Sieg beim RCD Mallorca ein Ausrufezeichen. Vor knapp einem Monat wurde Trainer Hansi Flick in Katalonien noch wie ein Messias verehrt, mit der jüngsten Krise zeigte er, dass auch er nur ein Mensch ist. Dementsprechend erleichtert zeigte sich der deutsche Übungsleiter nach dem Spiel: „Es war ein wichtiger Sieg zu diesem Zeitpunkt der Saison. Deshalb sind wir glücklich.“ Schon vor dem Spiel sehnte er den neuen Monat herbei und wich dabei von seiner üblichen Professionalität ab: „Wir sind glücklich, dass der Scheiß-November vorbei ist und jetzt der Dezember beginnt.“
Die spanische Presse würdigt ebenfalls das Aufbäumen der Blaugrana. So titelte die ‚as‘: „Barça kehrt zu Weihnachten zurück.“ Auch die ‚Marca‘ zelebriert die Auferstehung der Katalanen: „Barça ist wieder da.“ Zwar zeigte das gestrige Spiel, dass durchaus noch Sand im Getriebe ist, da man Mallorca erst ab der 74. Minute wirklich überrollen konnte, ein kleiner Befreiungsschlag war der Sieg nichtsdestotrotz. Zudem kann Flick wieder auf Lamine Yamal zurückgreifen, der auch gestern seine außergewöhnlichen Qualitäten zur Schau stellte. Ein beängstigender Ausblick auch für Borussia Dortmund, das in der Champions League nächste Woche auf Barcelona treffen wird.
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