In Madrid kennen die Wunschvorstellungen keine Grenzen, während in Mailand erneut über Rafael Leão diskutiert wird. FT mit der Presseschau zum Wochenstart.

Königliche Träumereien
Lamine Yamal gilt derzeit gemeinhin als das größte Talent seiner Altersklasse. Mit seinen 17 Jahren hat er bereits einen Stammplatz beim FC Barcelona inne, in Katalonien sehen einige in ihm schon den legitimen Nachfolger des langjährigen Aushängeschilds Lionel Messi. Auch Europameister mit Spanien kann sich der Iberer schon schimpfen. Regelmäßig begeistert er die Fans mit spektakulären Dribblings und beeindruckenden Toren. Ein jeder Verein dieses Erdballs würde Yamal vermutlich mit Kusshand in seine Mannschaft aufnehmen. Dazu zählt auch ein Klub, der gewöhnlich bekommt, was er möchte und vor umstrittenen Transfers nicht zurückschreckt.
Die Rede ist vom Erzrivalen der Katalanen, Real Madrid. Wie die ‚Mundo Deportivo‘ berichtet, horcht der amtierende Champions League-Sieger in beständiger Regelmäßigkeit bei Jorge Mendes, dem Berater des Wunderkinds, nach, um im Falle eines Falls sofort zuschlagen zu können. Wechsel zwischen den beiden Vereinen sind äußerst selten, dafür aber oft umso brisanter. Luis Figo, der 2000 besagten Weg einschlug, wurde in Barcelona unmissverständlich zur Persona non grata erklärt und jedes Mal mit einer Menge Abneigung empfangen. Sorgen machen müssen sich die Fans bei Yamal aber wohl ohnehin nicht. Mendes soll den Madrilenen längst zu verstehen gegeben haben, dass ein Transfer seines Klienten in die spanische Hauptstadt ausgeschlossen ist.
Milans Sorgenkind
Dass ein Rafael Leão in guter Form zu den besten Linksaußen der Welt gehören könnte, ist unbestritten. Jedoch ruft der Portugiese diese immer seltener ab. In dieser Saison wird die Offensive der Lombarden hauptsächlich von Ex-BVB-Akteur Christian Pulisic getragen, Leão dagegen findet sich des Öfteren auf der Bank wieder. Vom Potenzial des 25-Jährigen ist man weiterhin überzeugt, einen Sonderstatus hat er aber trotz seiner Verdienste in der Vergangenheit nicht inne. Am vergangenen Samstag wurde der hochveranlagte Rechtsfuß erneut in der Pause von seinem Landsmann und Trainer Sérgio Conceição vom Feld genommen, was in Italien für Mutmaßungen sorgte.
Laut dem ‚Corriere dello Sport‘ soll diesmal weniger die Leistung, die einigermaßen ansprechend war, als die Fitness des Flügelflitzers ausschlaggebend gewesen sein. Leão, der die zweite Hälfte nicht mit seinen Teamkollegen von der Seitenlinie verfolgte, soll seinem Trainer in der Pause „die falschen Antworten“ gegeben haben. Demnach habe er leer gewirkt, Conceição dagegen wollte Spieler mit Feuer im Bauch auf dem Platz. Generell legt der Übungsleiter viel Wert auf eine totale Identifizierung und Hingabe mit der Mannschaft im Training und in den Spielen. Eine Einstellung, an der Leão augenscheinlich noch arbeiten muss, wenn er seine Situation im San Siro wieder verbessern will.
Weitere Infos