Köln: Hector-Abschied schon besiegelt?
Die 3:4-Niederlage gegen den SC Freiburg hätte bitterer nicht sein können. Der 1. FC Köln steht am Abgrund, die zweite Liga wird ab der kommenden Saison bittere Realität sein. Jonas Hector ist dann wohl nicht mehr dabei.
Stolz verkündete Jörg Schmadtke zur Saisoneröffnung 2016/17 vor 40.000 Fans die Vertragsverlängerung mit Jonas Hector bis 2021 – ohne Ausstiegsklausel, wie er betonte. Erst im Nachhinein räumte der damalige Sportdirektor des 1. FC Köln ein, dass dies nur für die Bundesliga gelte. Steigt die Domstädter ab, ist Hector für einen moderaten, festgeschriebenen Preis zu haben.
Zum damaligen Zeitpunkt sahen sich die Kölner nach zwei stabilen Jahren wieder als etablierter Bundesligist. Es folgte die beste Saison seit 25 Jahren und Platz fünf in der Gesamtabrechnung. Beinahe die ganze Stadt feierte die Rückkehr in den Europapokal. Der Effzeh schien mit seinem Erfolgsduo Schmadtke/Stöger unverwundbar.
Untergangsstimmung
Ein halbes Jahr später sind beide Geschichte – und in Köln alles anders. Drei Punkte aus den ersten 15 Spielen bedeuten Tabellenplatz 18. Die 3:4-Heimpleite nach einer 3:0-Führung gegen den SC Freiburg am gestrigen Sonntag markiert den bisherigen Tiefpunkt der Talfahrt. In der kommenden Spielzeit wird der 1. FC Köln wieder Zweitligist sein.
Einen deutschen Nationalspieler dazu zu bewegen, diesen Weg mitzugehen, wird zur Herkulesaufgabe werden. Zwar ist Hector eng mit den Geißböcken verbunden und lehnte in den vergangenen Jahren Angebote vom FC Barcelona und Paris St. Germain ab. Spielt der im DFB-Team als Linksverteidiger gesetzte 27-Jährige aber eine starke WM, dürften die Nobelklubs erneut vorstellig werden.
Angesichts seiner Ausstiegsklausel wären dem Effzeh die Hände gebunden. Der Preis für Hector wäre nicht frei verhandelbar – besonders bitter, da man die finanziellen Verluste aus dem Abstieg kompensieren muss. Das könnte nur durch den Verkauf von Leistungsträgern geschehen. Auch Leonardo Bittencourt und Timo Horn besitzen Ausstiegsklauseln für den Abstiegsfall. Für beide wird sich ein Markt finden.
Weitere Infos