Bundesliga

Eintracht: Durch Kontinuität auf 59-Punkte-Kurs

von Robin Krüger
2 min.

Die Mannschaft der Stunde ist neben Tabellenführer Borussia Dortmund derzeit Eintracht Frankfurt. Die Hessen sind seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen. Fünf Siege und ein Unentschieden aus den letzten sechs Bundesligapartien münden in Tabellenplatz vier. Die Eintracht ist auf einem guten Weg die vorbildliche Entwicklung der vergangenen Jahre mit dem nächsten Schritt fortzusetzen.

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In einem langwierigen Prozess erholte sich der Verein vom Absturz in der zweiten Hälfte der Neunziger Jahre. Nachdem Jay Jay Okocha, Anthony Yaboah und Co. 1993 noch begeisternden Fußball spielten, ging es fortan rapide bergab. Der zu dieser Zeit extravagant und dekadent geführte Klub stieg 1996 aus der Bundesliga ab, geriet in existenziell bedrohliche finanzielle Probleme. „Anfang des Jahrtausends haben wir jeden Tag ums Überleben gekämpft“, sagt der Finanzvorstand Thomas Pröckl. 2001 und 2004 folgten weitere Abstiege. Durch bis zu 18 Millionen Euro Schulden drohte mehrmals der Lizenzentzug.

Die letzten Krisenjahre waren bereits der Beginn des Wiederaufbau. Allein, die Verantwortlichen mit Heribert Bruchhagen, seit Winter 2003 Vorstandsvorsitzender, an der Spitze, konnten den Schalter nicht von einem Moment auf den anderen umlegen. Mit viel Geduld steuerten sie die Eintracht wieder in ruhigeres Fahrwasser. Die Strukturen wurden verändert, die Außendarstellung seriöser und die Finanzen geregelt. „Seit 2004 sind wir schuldenfrei“, erklärt Pröckl.

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Kontinuität und Seriösität sind die Säulen der Frankfurter Philosopie, die Bruchhagen wohl besser verkörpert als jeder andere. Die resultierende Ruhe und Sicherheit nutzte Friedhelm Funkel in fünf Jahren als Trainer für die sportliche Konsolidierung. Nach dem Aufstieg 2005 gelang es ihm, den Verein, der drohte, zur Fahrstuhlmannschaft zu werden, in der Bundesliga zu etablieren. Spieler wie Alex Meier, Patrick Ochs oder Marco Russ waren von Beginn an dabei und gaben der Eintracht ein bleibendes Gesicht.

Mittlerweile ist der Verein kerngesund, macht einen Jahres-Umsatz von 66 Millionen, leistet sich Personalkosten in Höhe von 28 Millionen und hat 16 Millionen Euro Eigenkapital. Fast 50.000 Zuschauer im Schnitt sind am Rand zum oberen Drittel in der Liga. Vor der dieser Saison, der zweiten unter Michael Skibbe wurden 50 Punkte als Ziel formuliert. Eine Marke, die der Mannschaft nach vier Niederlagen in den ersten fünf Spielen von den Medien um die spirchwörtlichen Ohren gehauen wurde. Hochgerechnet ergibt die Punktequote nach elf Spieltagen ganze 59 Punkte. Eine Ausbeute, die in vier der vergangenen fünf Jahre zu einem Platz unter den ersten fünf reichte - das wäre die Europa League und der nächste Schritt für Eintracht Frankfurt.




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