Yan Couto war Teil der zunächst vielgelobten Sommer-Transferoffensive von Borussia Dortmund. Die Verpflichtung erweist sich aber mehr und mehr als Total-Missverständnis. Die Hoffnung stirbt jedoch zuletzt.
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Mit Yan Couto (22) wollte man im vergangenen Sommer einen seitenverkehrten Ian Maatsen 2.0 zu Borussia Dortmund lotsen. Die Vorzeichen waren durchaus vielversprechend: Technisch versierter Brasilianer von Manchester City, der sich als Leihspieler bei der spanischen Überraschungsmannschaft FC Girona einen Namen gemacht hatte.
Der perfekte rechte Schienenspieler für Nuri Sahins einst angedachte Dreierkette. Wie unausgegoren dieser Plan war, zeigt sich aber schon allein an der übrigen Kaderplanung der Borussen. Am Ende standen Sahin mit Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton und Niklas Süle lediglich drei etatmäßige Innenverteidiger zur Verfügung. Für eine Dreierkette etwas knapp.
Von Dreierkette keine Spur
Und so waren die Pläne mindestens genauso schnell in der Mottenkiste verschwunden, wie die Anfangseuphorie in Dortmund anhielt. Lediglich einmal ließ der mittlerweile entlassene Trainer mit drei Innenverteidigern spielen, bei seinem vorletzten Auftritt gegen Eintracht Frankfurt (0:2) vor gut einem Monat.
Unter Niko Kovac stellte sich bislang keine Veränderung ein. Dem neuen BVB-Trainer ist das System mit drei Innenverteidigern nicht fremd. Beim VfL Wolfsburg entschlüsselte er damit zweimal kurz nacheinander in der Bundesliga (2:1) sowie im DFB Pokal (1:0) das favorisierte RB Leipzig.
Und auch bei der AS Monaco, aber vor allem bei Eintracht Frankfurt griff er regelmäßig auf diese taktische Formation zurück. In Dortmund ist bislang das 4-2-3-1 festzementiert. Coutos Einsatzzeiten geben den Trend wieder. Insgesamt kommt der 22-Jährige auf bislang durch und durch enttäuschende 590 Bundesliga-Einsatzminuten.
Kaufpflicht längst aktiviert
Eben eine Leihe, die gescheitert ist, will man meinen. Auch wenn dies nach wie vor weder City noch der BVB bestätigt haben, soll aber bereits im Oktober die Kaufpflicht gegriffen haben. Entsprechend bleibt der Rechtsfuß dauerhaft in Dortmund. Kostenpunkt: 30 Millionen Euro.
Die Hoffnung bleibt, dass Couto doch noch seinen Platz bei der Borussia finden wird. Vielleicht greift Kovac ja demnächst mal auf die Dreierkette zurück. Auch ein möglicher Trainerwechsel im Sommer könnte die Aktie des vierfachen Nationalspielers wieder steigen lassen.
Sportdirektor Sebastian Kehl muss sich aber die Kritk gefallen lassen, warum man überhaupt für einen so eindimensionalen Außenverteidiger, der schlicht nicht auf Bundesliga-Niveau verteidigen kann, so viel Geld ausgegeben hat.
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