Premier League

Unwürdiger Abgang: Ekelt Mourinho auch Rooney raus?

Seit rund vier Monaten ist José Mourinho bei Manchester United im Amt. Trotz Rekordausgaben zeichnet sich erneut sportliches Mittelmaß ab. Der Umgang mit gestandenen Spielern erscheint zudem fragwürdig. Vereinslegende Wayne Rooney ist das nächste prominente Opfer des Special One.

von Lukas Hörster
3 min.
Wayne Rooney sitzt häufig nur auf der Bank @Maxppp

Um Bastian Schweinsteiger ist es ruhig geworden. Öffentliche Auftritte haben seit seinem Nationalmannschaftsabschied gegen Finnland (2:0) Ende August Seltenheitswert. Der Weltmeister von 2014 scheut es derzeit große Reden zu schwingen. Bei Manchester United spielt er unter Neu-Trainer José Mourinho keine Rolle und hält sich mit einem Privattrainer fit.

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Dass er, wie ‚Sport1‘ spekuliert, noch einmal eine Chance unter der Regie des Portugiesen erhält, käme für den Special One einem Zugeständnis gleich und ist somit wohl auszuschließen. Die Zeichen stehen im Fall Schweinsteiger klar auf Trennung im Winter. Ein Wechsel in die nordamerikanische Major League Soccer scheint vorprogrammiert. Doch der ehemalige Star des FC Bayern ist nicht das einzige prominente Opfer während Mourinhos noch junger Amtszeit im Old Trafford.

Mkhitaryans Probleme hausgemacht

Auch der Ex-Dortmunder Henrikh Mkhitaryan fasst in Manchester bisher nicht so recht Fuß. Im Sommer für 42 Millionen Euro von Mourinho selbst eingekauft, findet er sich meist auf der Ersatzbank oder verletzt auf der Tribüne wieder. Die Probleme scheinen hausgemacht. Dass der als sensibel geltende Armenier sich unter der Leitung des schroffen Mourinho nicht entfalten kann, war abzusehen. Ex-United-Spieler Owen Hargreaves findet zu Mkhitaryans Situation deutliche Worte.

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Neuestes Opfer des United-Umbruchs ist in Vereinslegende Wayne Rooney ein Spieler, der für die Fans der Red Devils eine noch viel höhere Bedeutung hat, als Schweinsteiger oder Mkhitaryan. In zwölf Jahren bei United gelangen dem Mann aus Liverpool sagenhafte 246 Tore in 532 Pflichtspielen. Seit 2014 trägt der Angreifer zudem die Spielführerbinde. Kurzum: Rooney ist bei United eine Institution und Identifikationsfigur, wie sie seit dem schleichenden Abgang der Class of 92 kein zweites Mal im Kader vorkommt.

Anhaltende United-Krise

Bereits nach fünf Spieltagen war es ausgerechnet der Kapitän, der der ersten großen United-Krise der Saison zum Opfer fiel. Nach drei Niederlagen am Stück nahm Mourinho Rooney aus der Startelf. Die Red Devils feierten prompt ein deutliches 4:1 über Meister Leicester City. Seitdem ist der Rechtsfuß zum Zuschauen verdammt – obwohl es zuletzt erneut nur mäßig lief. Platz sieben ist zu wenig für die Ansprüche des Rekordmeisters.

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Anstatt aber nun auf die Erfahrung des 118-fachen englischen Nationalspielers zu setzen, weist Mourinho ihm laut der ‚Sun‘ den Weg zur Türe. So habe er dem Rechtsfuß unmissverständlich klar gemacht, dass er, um regelmäßig in der Startformation zu stehen, den Verein wechseln müsse. Für die Zukunft der Red Devils präferiere er andere Spielertypen, heißt es.

Mit Schweini in die USA?

Das englische Boulevardblatt bringt als mögliche Ziele erneut Klubs aus den USA und China ins Gespräch. Im asiatischen Raum könnte Rooney weitaus mehr Geld verdienen, als in den Staaten. In Amerika könnte er hingegen zusammen mit weiteren Altstars wie Andrea Pirlo, Frank Lampard, Steven Gerrard, David Villa und vielleicht auch Bastian Schweinsteiger zaubern und sich gegebenenfalls einen schönen Karriereherbst an der Küste gönnen. Ob er als amtierender Kapitän der Three Lions aber nicht noch andere, sportlich anspruchsvollere Ziele verfolgt, steht auf einem anderen Blatt.

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FT-Meinung: José Mourinho muss aufpassen, dass er durch die Verstimmung seiner Superstars nicht große Teile seines Kaders gegen sich aufbringt. Auch kleinere Zwiste, wie der mit Linksverteidiger Luke Shaw, sind nicht zuträglich. Um aus seinem Engagement bei United tatsächlich eine Ära zu machen, sollten schleunigst gute Ergebnisse aus seinen unpopulären Maßnahmen entspringen. Sonst droht United trotz Rekordausgaben erneut das triste Mittelmaß und der Unmut der Fans.

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