FC Bayern: Kostet die Transferpolitik alle Titelchancen?
18 Minuten brauchte der 1.FC Köln nur um die Abwehr des FC Bayern München schwindelig zu spielen. 3:2 lautete das Endergebnis nach teilweise haarsträubenden Fehlern in der bayrischen Hintermannschaft. Drei Gegentore die schonungslos das Dilemma des Rekordmeisters belegen: Die Defensivabteilung blieb bisher jegliche Titeltauglichkeit schuldig.
Während in Köln nun der Karneval beginnen kann, gilt es für den FC Bayern die Fehler zu analysieren. Bereits zum vierten Mal in dieser Saison schafft es der Rekordmeister nicht, einen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Immer wieder kosten individuelle Fehler den Bayern wertvolle Punkte. Diesmal ließen Andreas Ottl beim ersten, Philipp Lahm beim zweiten und Holger Badstuber beim letzten Gegentor ihre direkten Gegenspieler aus den Augen.
Doch das Problem in der Defensive ist nicht neu. Vergangene Saison gelang es der Offensivabteilung um Arjen Robben noch die defensiven Unzulänglichkeiten zu überdecken. Die Probleme waren dennoch offenbar. Eigentlich hatte man also genügend Zeit in der Defensive nachzubessern. Die Bosse übten sich aber in Zurückhaltung. Im Sommer wurde Breno (zurück-)geholt. Der konnte das Innenverteidiger-Problem bisher nicht lösen. Im Winter wurde dann nachgebessert: Es kam Luis Gustavo. Ein gelernter Sechser.
Es stellt sich die Frage, ob es dem FC Bayern nicht möglich war, in zwei Transferperioden einen Innenverteidiger zu verpflichten, oder ob die Verantwortlichen die Situation schlichtweg falsch einschätzen. Präsident Uli Hoeneß dazu im Interview mit der ‚sz’: „Wir wären mit Hummels, den ich als Mensch und Spieler sehr schätze, auch nicht ohne Sorgen“.
Das Problem ist dem Präsidenten also bewusst, eine Lösung scheint man jedoch nicht parat zu haben: Mit Martin Demichelis wurde im Winter ein zentraler Defensiver abgegeben. Van Gaal muss den Rest der Saison mit nur drei gelernten Innenverteidigern auskommen. Dafür hat er nun ein Sammelsurium an Sechsern.
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