Vom Pleite-Klub zurück an die Spitze der Bundesliga. Borussia Dortmund legte in den vergangenen zehn Jahren eine steile Entwicklung hin. Nicht zuletzt dank kluger Transferpolitik. Doch auch der BVB griff mal ins Klo. FT präsentiert die Flop-Elf der vergangenen Dekade.
Tor
Marc Ziegler: Zugegeben, der Schlussmann geht nicht wirklich als Enttäuschung durch. Doch aus Mangel an Alternativen hütet der heutige DFB-U19-Torwarttrainer das Gehäuse der Flop-Elf. Von 2007 bis 2010 bestritt Ziegler zwar immerhin 29 Partien für den BVB. Gegen Roman Weidenfeller konnte er sich aber nicht nachhaltig durchsetzen. Nach einem Engagement beim VfB Stuttgart beendete der 41-Jährige seine Karriere im Jahr 2013.
Abwehr
Antonio Rukavina: Der Rechtsverteidiger kam im Januar 2008 für 2,3 Millionen Euro von Partizan Belgrad ins Westfalenstadion. Nach einem Jahr und 25 mäßigen Pflichtspielen wurde er schließlich an Zweitligist 1860 München weitergereicht, die ihn nach sechs Monaten festverpflichteten. Für den BVB ein gutes Geschäft, erhielt man doch im Tausch den späteren Leistungsträger Sven Bender. Rukavina legte noch eine passable Karriere hin und spielt aktuell beim FC Villarreal.
Robert Kovac: Gemeinsam mit Christian Wörns bildete der Kroate in der Saison 2007/08 eine Opa-Innenverteidigung. Unter Jürgen Klopp wurden sie rasch vom ‚Kinder-Riegel‘ Subotic/Hummels abgelöst. An seine beste Zeit – im Trikot des FC Bayern – konnte Kovac bei Weitem nicht anknüpfen. Im Januar 2009 zog es den heutigen Co-Trainer von Eintracht Frankfurt zurück in seine Heimat. Bei Dinamo Zagreb ließ er seine Karriere ausklingen.
Joo-Ho Park: Immerhin drei Millionen Euro ließ sich der BVB im Sommer 2015 die Dienste des Linksverteidigers, der auf Wunsch von Thomas Tuchel kam, kosten. Doch schon unter seinem Trainer aus Mainzer Zeiten verlor Park den Anschluss an die Profimannschaft. Bei seinen wenigen Einsätzen musste man konstatieren, dass seine Qualität einfach nicht für den ambitionierten BVB ausreicht. Die bislang letzte Bundesliga-Partie absolvierte der 30-Jährige vor einem Jahr.
Mittelfeld
Sebastian Rode: Stolze zwölf Millionen Euro flossen im Juli 2016 an den FC Bayern, damit Rode das schwarz-gelbe Trikot überstreifen durfte. Bislang konnte das der Sechser aber noch nicht allzu oft rechtfertigen. Erst 22 Einsätze stehen auf dem Tacho, davon nur vier über 90 Minuten. Dass Rode kaum überzeugen konnte, liegt auch an immer wiederkehrenden Verletzungsproblemen. Dennoch geht der 27-Jährige bislang als klarer Fehleinkauf durch.
Kevin Kampl: Jürgen Klopp setzte im Januar 2015 große Hoffnungen in den Elf-Millionen-Mann von RB Salzburg. Der BVB steckte überraschend im Abstiegskampf und Kampl sollte fortan „vorangehen“. Tatsächlich blieb das Engagement des gebürtigen Solingers jedoch glücklos. Nur drei Torbeteiligungen in 19 Partien sprechen eine deutliche Sprache. Negativer Höhepunkt: Eine gelb-rote Karte im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Bayern. Nach einem halben Jahr ging es für Kampl weiter zu Bayer Leverkusen, heute kickt er für RB Leipzig.
Emre Mor: Die technische Klasse des Flügelstürmers steht außer Frage. Aber aufgrund dieser hatte man sich in Dortmund wesentlich mehr von Mor versprochen. Der Türke erwies sich jedoch nicht nur als begnadeter Dribbler, sondern auch als schwieriger Charakter. Nach 19 Pflichtspielen war Schluss für ihn beim BVB. Mit einem Transfergewinn von immerhin 3,25 Millionen Euro wurde er an Celta Vigo verkauft. Und auch dort blieb dem 20-Jährigen der Durchbruch bislang verwehrt.
Adnan Januzaj: Mit der Ausleihe des Belgiers von Manchester United ging der BVB kein wirtschaftliches Risiko ein. Aufgrund von Januzajs ersten Darbietungen im Profibereich waren die Erwartungen aber durchaus hoch. Rechtfertigen konnte der Offensivmann diese aber nicht. Eher fiel er durch Starallüren auf, die Thomas Tuchel auf die Palme brachten. Nach einem halben Jahr wurde das Missverständnis beendet. Der heute 22-Jährige läuft mittlerweile für Real Sociedad San Sebastian auf.
André Schürrle: Natürlich verlief die Zeit des Weltmeisters beim BVB angesichts seiner Verletzungen bislang äußerst unglücklich. Doch war Schürrle mal fit, konnte er dem Spiel nie seinen Stempel aufdrücken. Vom teuersten Spieler der Vereinsgeschichte (30 Millionen Euro) wird mehr erwartet, als fünf Tore und vier Vorlagen in 26 Partien. Nach seinem Muskelfaserriss steht der 26-Jährige vor dem Comeback. Man darf gespannt sein, wie Peter Bosz mit Schürrle plant.
Angriff
Ciro Immobile: Der Italiener ist wohl der Inbegriff eines Fehleinkaufs. Im Sommer 2014 sollte er in die großen Fußstapfen von Robert Lewandowski treten. Dieser Aufgabe war der Mittelstürmer aber nicht gewachsen. Stattdessen beschwerte sich Immobile über fehlende Integrationsmaßnahmen. Nach einem Jahr war das 18,5 Millionen Euro teure Missverständnis schon wieder beendet. Mittlerweile läuft es für den 27-Jährigen aber wie am Schnürchen. In acht Serie A-Partien für Lazio Rom in der laufenden Spielzeit netzte der italienische Nationalspieler bereits elf Mal.
Julian Schieber: Nach einem Doppelpack beim sagenumwobenen 4:4 zwischen der Borussia und dem VfB Stuttgart im März 2012 wurde Schieber kurzerhand als Lewandowski-Backup für 5,5 Millionen Euro nach Westfalen gelotst. Sein Engagement in schwarz-gelb blieb aber sehr glücklos. In 57 Spielen gelangen dem Angreifer gerade einmal sechs Tore. 2014 ging es weiter zu Hertha BSC. Auch dort steht er nach einem Knorpelschaden auf dem Abstellgleis.
Die Flop-Elf
Die Flop Elf von...
Weitere Infos