Bundesliga

Rose beklagt übertriebene Trainer-Kritik

Der 2:0-Erfolg im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund verschafft RB Leipzigs Coach Marco Rose etwas Luft. Nach der wochenlangen Kritik an seiner Person stößt dieser nun eine Grundsatzdiskussion über die Bewertung von Trainern im Spitzenfußball an.

von Martin Schmitz - Quelle: Sky
2 min.
Marco Rose von RB Leipzig ist nicht zufrieden. @Maxppp

Die Zukunft von Marco Rose bei RB Leipzig ist weiterhin ungewiss, infolge des Sieges gegen Borussia Dortmund (2:0) am gestrigen Samstagabend sieht die Welt der Sachsen jedoch wieder deutlich besser aus. Aktuell ist der Klub punktgleich mit Eintracht Frankfurt und vor dem Sonntagsspiel der Hessen gegen den VfL Bochum (15:30 Uhr) lediglich noch durch ein schlechteres Torverhältnis von den Champions League-Rängen getrennt. Dazu steht RB im Halbfinale des DFB-Pokals.

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Trotzdem wirkt die gegenwärtige Situation in Anbetracht der miserablen Königsklassen-Kampagne und der fehlenden spielerischen Weiterentwicklung der Leipziger lediglich wie eine kurze Atempause für den in der Kritik stehenden Übungsleiter. Und das, obwohl die RB-Bosse Rose nach dem vergangenen Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg (0:0) klar das Vertrauen ausgesprochen haben.

„Phasenweise surreal"

Dieser Umstand könnte der zweiten Halbzeit im Spiel gegen den BVB geschuldet sein. Auf dem Papier sieht das 2:0 der Leipziger souverän aus, dabei kann sich Rose aber vor allem auch beim Gegner bedanken, der es ein ums andere Mal versäumt hat, ein Tor zu erzielen und das Spiel gut und gerne hätte drehen können.

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Das weiß auch Rose, der gegenüber ‚Sky‘ im Anschluss an die Begegnung zu verstehen gab: „Ein Schuss unter die Latte, einer rein, dazu viele andere Chancen. Wenn die rein gegangen wären, wissen wir doch alle, worüber wir dann diskutieren, was aufgemacht wird.“ Überschwängliches Lob und vernichtende Kritik lägen für seinen Geschmack zu häufig zu nah beisammen: „Das ist schon phasenweise surreal, was du da auch als Mensch erlebst. Das ist eigentlich ein Wahnsinn. […] Ich muss mich ständig erklären, ich mache das auch gerne. Aber das ist schon schwer zu greifen - manchmal."

Gesamtgesellschaftliches Problem

Besonders übel stoße dem 48-Jährigen auf, dass schnell „über das Ergebnis, die grundsätzliche Leistung und natürlich auch die Arbeit des Trainers“ bewertet werde. „Ich glaube, dass es nicht nur ein Thema des Fußballs ist, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Wie geht man miteinander um? Wie viel Respekt hat man füreinander? Hire und fire, Konstanz, Entwicklung – das sind Dinge, die immer wieder gefragt werden.“

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Eine große Hilfe dabei sei für ihn Jürgen Klopp. Beide kennen sich aus alten Zeiten bei Mainz 05. Der Head of Global Soccer pflege regelmäßigen Kontakt: „Es hilft mir, Austausch mit ihm zu haben, weil er einen unglaublichen Erfahrungsschatz hat und wir Trainer auch hier und da ein bisschen alleine sind. Und dann hilft es, wenn einer von außen draufguckt, gar nicht in dieser 'Bubble’ drin ist, gar nicht diesen Druck hat.“

Roses Kontrakt in Leipzig läuft aktuell nur noch bis 2026. Der Trainer konzentriert sich jedoch gegenwärtig vor allem auf die kommenden Wochen und erhofft sich von dem Erfolg gegen den BVB einen ordentlichen Motivationsschub: „Es wäre schön, wenn uns der Sieg Selbstvertrauen gibt. Wir haben mit dem Spiel jetzt noch nichts erreicht, außer dass wir wieder an unserem Ziel knabbern. Aber wir hatten auch die letzten Wochen das Gefühl, dass wir unsere Situation noch regeln können.“

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