Beim FC Arsenal klafft in der aktuellen Saison eine große Lücke zwischen Anspruch und Realität. Nach 16 absolvierten Spielen steht ein schwacher 13. Tabellenplatz auf dem Papier. Die Gründe für den Absturz sind vielfältig. Immer wieder ist der Londoner Klub von Verletzungssorgen betroffen. Zum Teil auch deshalb brachten die Neuverpflichtungen bisher noch keinen Ertrag – mit einer Ausnahme.
Rúnar Alex Rúnarsson (Dijon/2 Mio.)
Als Backup für Bernd Leno (28) gekommen, erfüllt Rúnarsson genau diese Aufgabe. Er sitzt in der Premier League zwar nur auf der Bank, darf sich aber in der Europa League zeigen und verschafft Leno damit wichtige Verschnaufpausen. Der 25-jährige Isländer hielt seinen Kasten international in vier Einsätzen zweimal sauber und durfte auch im EFL-Cup gegen Manchester City ran. Bei der 1:4-Niederlage patzte er jedoch böse und ließ klar erkennen, dass ihm noch einiges zum Spitzenniveau fehlt. FT-Note: 4.
Cédric Soares (FC Southampton/ablösefrei)
Verbrachte die Rückrunde der vergangenen Saison bereits leihweise bei den Gunners. Verletzungsbedingt verpasste er jedoch den Großteil der Spiele und konnte erst im Saisonendspurt wieder eingreifen. Da er es sofort schaffte, sich einen Stammplatz zu erarbeiten, wurde Cédric zur Belohnung fest unter Vertrag genommen. Fünf Minuten kam der 28-Jährige seitdem in der Premier League zum Einsatz. Nur in der Europa League und in den Pokalwettbewerben schickt ihn Trainer Mikel Arteta regelmäßig aufs Feld. An Héctor Bellerín (25) gibt es für den Portugiesen kein Vorbeikommen. Beide Seiten haben sich deutlich mehr versprochen. FT-Note: 5.
Pablo Marí (Flamengo/8 Mio.)
Der zweite Spieler, der bereits die vergangene Rückrunde im Arsenal-Trikot verbrachte. Und der zweite Spieler, der seitdem von großen Verletzungssorgen geplagt ist. Schon bei seiner zweiten Partie gegen Manchester City (0:3) verletzte sich der Spanier schwer am Sprunggelenk und fiel noch weit bis in die aktuelle Saison aus. Dennoch entschied man sich bei den Gunners dafür, Marí fest unter Vertrag zu nehmen. Zumindest die aktuelle Tendenz sieht positiv aus: Im Dezember stand er erstmals wieder für die Profis auf dem Rasen – und dann gleich viermal über die komplette Dauer. Beachtenswert: Mit Marí auf dem Feld gewann Arsenal jedes Spiel. Der 27-Jährige muss seinen Rhythmus finden und vor allem verletzungsfrei bleiben, um eine echte Verstärkung zu sein. FT-Note: 3,5.
Gabriel (OSC Lille/26 Mio.)
Sicherte sich nicht nur gleich zu Beginn einen Stammplatz in der Verteidigung, sondern etablierte sich auch auf Anhieb als Abwehrchef. Wenn der Brasilianer fit ist, spielt er unter Arteta immer. Dass die Schuld an der schlechten Gunners-Saison am wenigsten bei ihm liegt, beweist allein die Tatsache, dass sich der 23-Jährige in der aktuellen Spielzeit bisher jeden „Arsenal-Spieler des Monats-Award“ sicherte. Fiel zuletzt aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre aus und hat sich jetzt auch noch mit dem Coronavirus infiziert. FT-Note: 2.
Thomas Partey (Atlético Madrid/50 Mio.)
Der Königstransfer schloss sich den Londonern erst am Deadline Day an. Eroberte sich dennoch in Windeseile einen Stammplatz und galt als einer der wenigen Lichtblicke der Saison. Aber auch der 27-jährige Ghanaer ist nicht von Verletzungen verschont geblieben. Seit Anfang November legt ihn eine schwere Oberschenkelverletzung lahm. Eine Rückkehr ist noch nicht absehbar. Thomas muss sich in der Premier League erst noch nachhaltig beweisen, mit ihm konnte Arsenal erst ein Ligaspiel gewinnen. FT-Note: 3,5.
Willian (FC Chelsea/ablösefrei)
Bei den Blues wurde der 32-Jährige aussortiert. Beim Stadtnachbarn nahm man Willian jedoch mit Kusshand und statte ihn mit einem Dreijahresvertrag aus. Gleich bei seinem ersten Einsatz gegen den FC Fulham (3:0) gehörte der Brasilianer mit zwei Vorlagen zu den besten Spielern auf dem Platz. Auch danach war Willian im Startaufgebot fest eingeplant, konnte die Anfangseuphorie um ihn jedoch nicht mitnehmen. In 15 weiteren Pflichtspieleinsätzen gelang Willian nur eine Vorlage. Auf seinen Debüttreffer wartet er noch immer. Für einen Offensivspieler deutlich zu wenig. FT-Note: 4.
Fazit
Mit Ausnahme von Gabriel konnte bisher noch kein Neuzugang restlos von sich überzeugen, was jedoch vor allem verletzungsbedingte Gründe hat. Die Verantwortlichen werden den Tag herbeisehnen, an dem Spieler wie Thomas, der fest als Stammspieler eingeplant war, wieder bei 100 Prozent sind. Zumindest bei Marí stimmt der erste Eindruck positiv.
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