Wintertransfermarkt: Das plant Hannover 96 (10/18)
Stürmische Zeiten erlebt Hannover 96. Nach der dürftigen Hinserie, in der das Team von Mirko Slomka auswärts und daheim zwei unterschiedliche Gesichter zeigte, wackelt der Trainerstuhl gehörig. Auch in Sachen Spielerpersonal könnte sich einiges tun.
„Wir haben noch nichts entschieden“, lässt Präsident Martin Kind offen, ob Mirko Slomka in der Rückrunde noch die Trainingsinhalte bestimmt bei Hannover 96. Erste Namen von potenziellen Nachfolgern machen bereits die Runde an der Leine. Weil die T-Frage noch nicht geklärt ist, stocken derzeit auch die Gespräche mit etwaigen neuen Spielern. Dabei hat Hannover eine Menge vor.
Ganz oben auf der Prioritätenliste steht die Verpflichtung eines neuen Stürmers. Mame Diouf dürfte im Sommer weg sein, Stoke City gar bemüht sich um einen vorzeitigen Transfer. Verlässt der Sturmführer die Niedersachsen, muss ein neuer Knipser her. Die heißeste Spur führt derzeit zu Nicolás Castillo. Der 20-jährige sorgte insbesondere bei der U20-WM in der Türkei für Furore, als er für die chilenische Auswahl in vier Spielen viermal traf. Aktuell spielt der 1,77 Meter große Angreifer noch in seinem Heimatland bei CD Universidad Católica.
Ein weiterer Kandidat ist offenbar der 26-jährige Júnior Moraes von Metalurg Donetsk. „Er fragte nach meinem Interesse und nach meiner Situation in Donetsk“, berichtete der Angreifer kürzlich von einem Anruf eines Hannover-Verantwortlichen. Angeblich soll auch Artjoms Rudnevs eine Option sein, der in dieser Saison beim Hamburger SV unter dem kometenhaften Aufstieg von Leihspieler Pierre-Michel Lasogga leidet.
Eine Investition für die Zukunft wäre der schwedische Rohdiamant Valmir Berisha. Weil der 17-Jährige seinem Berater zufolge aber Anfragen von „30 bis 35 Klubs“ hat, dürften die Chancen der Hannoveraner in der aktuelles sportlichen Misere eher schlecht stehen. Bessere Aussichten bestünden mit Sicherheit bei Mohammed Abdellaoue. Der Norweger entschied sich im Sommer für den Wechsel zum VfB Stuttgart, kommt im Schwabenland aber überhaupt nicht zurecht. Gegen eine entsprechende Ablöse wäre der VfB gesprächsbereit. Vorteil: Lange eingewöhnen müsste sich Abdellaoue nicht. „Wir können das diskutieren, er war für uns ein sehr guter Spieler und charakterlich immer ganz fair“, kommentierte Kind die Personalie unlängst.
Zwei Perspektivspieler im Fokus
Eine weitere Verstärkung mit Weitblick wäre der 19-jährige Ricardo Horta von Erstligist Vitória Setúbal. Der Youngster, der sowohl auf der rechten Außenbahn als auch auf der Zehn agieren kann, kommt trotz junger Jahre regelmäßig zum Einsatz. Setúbal will sich aber wohl erst im Sommer mit einem Weggang des Talents befassen. Auch der 19-jährige Spyros Risvanis von Panathinaikos Athen ist ein Thema. Sportdirektor Dirk Dufner soll den Innenverteidiger bereits Anfang November beim Meisterschaftsspiel Panathinaikos gegen Olympiakos Piräus (0:1) beobachtet haben. Zudem sollen Scouts der Niedersachsen den griechischen U21-Nationalspieler auch bei den Länderspielen gegen Schweden und Polen unter die Lupe genommen haben.
Keine Zukunft in Hannover haben dagegen Mittelfeldspieler Adrian Nikçi, Linksverteidiger Sébastien Pocognoli und der Brasilianer França. Während Letztgennanter mit einem Bein bei Palmeiras São Paulo ist, haben die anderen beiden noch keinen neuen Klub. Steine in den Weg legen will ihnen in Hannover aber niemand.
Fazit: Hannover 96 wird in der Winterpause nicht zur Ruhe kommen. Bevor die Baustellen im Spielerkader gelöst werden können, müssen Präsident Kind und Manager Dufner allerdings die Trainerfrage klären. Nach den jüngsten Äußerungen der beiden Verantwortlichen scheint für Slomka keine Zukunft bei 96 geben zu können.
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