FT-Kadercheck: Dieses Team will U20-Weltmeister werden

Ohne Top-Torjäger Davie Selke startet für die deutsche U20 am Montagmorgen um drei Uhr MEZ das Unternehmen Weltmeistertitel. In der Gruppe steht das Team in Neuseeland vor den lösbaren Aufgaben Fidschi, Usbekistan und Honduras. FussballTransfers stellt die 21 Hoffnungsträger des DFB vor.

von Tobias Feldhoff
5 min.
Mit der U19 holte das Team 2014 in Budapest den EM-Titel @Maxppp

Trainer Frank Wormuth plant die WM in Neuseeland in zwei Etappen. Weil die Vorrundengegner mit Fidschi, Usbekistan und Honduras mehr als lösbar erscheinen, kann es sich der Taktik-Fuchs erlauben, zunächst einmal auf drei Akteure zu verzichten. Während Jeremy Dudziak mit Borussia Dortmund das DFB-Pokal-Finale bestreitet, müssen die beiden ‚60er‘ Maximilian Wittek und Julian Weigl in der Zweitliga-Relegation gegen Holstein Kiel ran. Alle drei werden erst nach der Auftaktpartie respektive zum dritten Gruppenspiel zum Team stoßen.

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Gar nicht mit von der Partie ist Top-Torjäger Davie Selke vom SV Werder Bremen, der sich nach seinem Wechsel zu RB Leipzig auf die bevorstehende Saisonvorbereitung konzentrieren möchte. Daneben fehlen mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Max Meyer und Serge Gnabry Topspieler, die im EM-Kader der U21 stehen. Wer für die U20 knipsen soll, ist deshalb die große Frage. Trotzdem steckt ausreichend Potenzial im Team, um zumindest bis ins Halbfinale vorzustoßen.

Tor

Daniel Mesenhöler (1. FC Köln): Schon im Oktober des vergangenen Jahres statteten die Kölner das Eigengewächs mit einem Profivertrag aus. Doch bislang hütet der gebürtige Engelskirchener, der sämtliche Jugendnationalmannschaften durchlief, in der Regionalliga den Kasten.

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Marvin Schwäbe (TSG Hoffenheim): Gemeinsam mit Mesenhöler wird sich der Hoffenheimer um den Stammplatz im Tor der U20-Junioren streiten. Ähnlich wie sein Kölner Kollege kommt Schwäbe bislang ausschließlich in der Regionalliga zum Einsatz.

Timon Wellenreuther (Schalke 04): Er ist der einzige der Torhüter-Troika mit Bundesliga-Erfahrung. Dabei wurde Wellenreuther nur wegen des Kahnbeinbruchs von Michael Zetterer vom SV Werder nachnominiert. Echte Chancen auf einen Stammplatz hat er wohl nicht.

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Abwehr

Kevin Akpoguma (1899 Hoffenheim): Der Abwehrturm, der in früheren Auswahlteams gerne mal als Stürmer auflief, ist in der Innenverteidigung gesetzt. Zur kommenden Saison wechselt er auf Leihbasis für zwei Jahre zu Fortuna Düsseldorf.

Thomas Hagn (SpVgg Unterhaching): Bei Haching pendelte Hagn in der abgelaufenen Saison zwischen der Innenverteidigung und der linken Seite. Ähnliches gilt für das Nationalteam. Hat unter Wormuth gute Chancen auf Startelfeinsätze.

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Marc-Oliver Kempf (SC Freiburg): 13 Bundesligaspiele hat Kempf in der abgelaufenen Saison bestritten. Interesse signalisiert RB Leipzig. Für die U20 des DFB hat der frühere Frankfurter bislang erst eine Partie absolviert.

Grischa Prömel (1899 Hoffenheim): Von der Rechtsverteidiger-Position bis zum offensiven Mittelfeld kann der Hoffenheimer alles spielen. Am 30. Spieltag gegen Hannover (2:1) stand der spielstarke Rechtsfuß erstmals im Profikader.

Niklas Stark (1. FC Nürnberg): Der Innenverteidiger, der auch im defensiven Mittelfeld zuhause ist, führte das Team 2014 als Kapitän zum U19-EM-Titel. Seine Aussichten auf einen Stammplatz dürften daher bestens sein. Zumal Stark mit dem ‚Club‘ schon einige Zweitligaschlachten geschlagen hat.

Anthony Shyre (Hertha BSC): Der gebürtige Berliner ist in der Abwehrzentrale zuhause. Akpoguma, Kempf und Stark stehen in der Hierarchie allerdings vor ihm. Demzufolge winkt in Neuseeland die Rolle des Ergänzungsspielers.

Maximilian Wittek (1860 München): Weil der Linksverteidiger mit den ‚Löwen‘ noch die Zweitliga-Relegation gegen Holstein Kiel bestreiten muss, wird er erst zum dritten Gruppenspiel gegen Honduras zum Kader stoßen.

Mittelfeld

Julian Weigl (1860 München): Für ihn gilt Gleiches wie für Teamkollege Wittek. In der K.O.-Runde werden dann seine enormen Qualitäten in der Balleroberung gefragt sein. Genau diese Eigenschaft ist auch einer der Gründe, aus denen der BVB ihn unbedingt verpflichten möchte.

Levin Öztunali (Werder Bremen): Der Enkel von Uwe Seeler ist einer der Leader des Teams. Mit seiner Dynamik ist er in der Lage, Löcher in die gegnerische Abwehrreihe zu reißen. Sein rechter Fuß ist zudem eine Waffe. Öztunali wird in Neuseeland wohl gesetzt sein.

Robert Bauer (FC Ingolstadt): Weil Weigl erst zum Ende der Vorrunde anreist, darf sich der frischgebackene Bundesligaaufsteiger Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf machen. Neben dem defensiven Mittelfeld kann er auch die Rechtsverteidiger-Position besetzen.

Hany Mukhtar (Benfica Lissabon): Der Edeltechniker, der einst als eines der größten Talente aus der Hertha-Schmiede galt, schoss die U19 vor rund einem Jahr mit seinem Finaltreffer zum EM-Titel. Kann am Ball alles, ist aber mitunter etwas zu phlegmatisch. Nur aus diesem Grund ist ihm der Durchbruch bei den Profis bislang nicht gelungen.

Matti Steinmann (Hamburger SV): Für das HSV-Juwel gilt Ähnliches wie für Bauer. Er muss vor der Ankunft von Weigl die Gelegenheit nutzen, um sich für einen Stammplatz zu empfehlen. Bislang spielte Steinmann erst eine Partie für die U20.

Marc Stendera (Eintracht Frankfurt): Ähnlich wie bei Mukhtar ist der Ball der beste Freund des Frankfurters. Die Standards werden sein Zuständigkeitsbereich sein. Mit 26 Bundesliga-Einsätzen ist er in Abwesenheit von Selke der erfahrenste Akteur im aktuellen Kader. Neun Torbeteiligungen belegen seine enorme Qualität.

Angriff

Jeremy Dudziak (Borussia Dortmund): Am heutigem Samstag bestreitet der Neu-Profi mit dem BVB noch das DFB-Pokal-Finale und reist erst anschließend nach Neuseeland. Dudziak kann entweder auf den offensiven Außenbahnen oder als Linksverteidiger eingesetzt werden.

Julian Brandt (Bayer Leverkusen): Gemeinsam mit Öztunali und Stendera ist Brandt in Abwesenheit von Selke der große Superstar des Teams. Fünf Champions League- und 25 Bundesligaspiele stehen in dieser Saison zu Buche. Wormuth setzt in der Offensive auf seine Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins.

Pascal Köpke (SpVgg Unterhaching): Für den verletzten Tim Kleindienst nachnominiert muss sich der Sohn von Andreas Köpke erst einmal hinten anstellen. In vier Einsätzen für die deutsche U20 traf der zweite Unterhachinger im Team bislang nicht.

Felix Lohkemper (VfB Stuttgart): Ein echter Goalgetter ist der Offensiv-Allrounder im Gegensatz zu Selke nicht. Mit seiner Dynamik und Spielfreude soll er Lücken reißen. Viermal stand er bis dato für das Wormuth-Team auf dem Platz.

Marvin Stefaniak (Dynamo Dresden): Die Stärken des Dynamo-Youngsters liegen eindeutig auf dem Flügel. Bei fünf Partien in der U20 gelang ihm bislang kein Treffer. Seine Quote muss sich ebenso wie die seiner Teamkollegen in Neuseeland verbessern., weil Top-Torjäger Selke nicht mit an Bord ist.

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