Kepa Arrizabalaga ist dem Vernehmen nach die Wunschlösung des FC Bayern für die vakante Torhüter-Position. Mit Thomas Tuchel verbindet den Spanier eine Vorgeschichte.
Als Thomas Tuchel im Januar 2021 den FC Chelsea übernahm, fand er zwei teure Torhüter im Kader vor. Den gerade erst für 24 Millionen Euro aus Rennes verpflichteten Edouard Mendy und Kepa Arrizabalaga, der 2018 mit 80 Millionen Euro Ablöse zum teuersten Schlussmann der Welt wurde.
Kepas Zeit bei Chelsea verlief bis dahin mäßig und Mendy ließ sich nichts zuschulden kommen. Entsprechend setzte auch Tuchel auf den Senegalesen als Nummer eins. Kepa erhielt im restlichen Saisonverlauf – wie in England üblich – Einsätze in den nationalen Pokalwettbewerben.
Tragisches Ligapokalfinale
Auch in Tuchels erster vollen Spielzeit begann Kepa in FA und League Cup. Als es dann aber richtig wichtig wurde, zog ihm Tuchel bei den jeweiligen Finals doch Mendy vor. Als wäre das für Kepa nicht bitter genug, wurde er im Ligapokal-Endspiel gegen den FC Liverpool auch noch zur tragischen Figur.
In der letzten Minute der Verlängerung wechselte Tuchel den Spanier ein, da er ihn für einen besseren Elfmetertöter hielt. Beim Sieg im UEFA Supercup gegen den FC Villarreal (7:6 n.E.) zu Saisonbeginn hatte das schonmal funktioniert. Doch gegen die Reds ging der Plan völlig in die Hose.
Alle elf Schützen trafen gegen Kepa. Als Letzter musste der heute 28-Jährige dann selbst antreten – und vergab. Tuchel nahm später alle Schuld auf sich und sparte auch ansonsten nicht mit Lob für für seine Nummer zwei. „Ich bin super beeindruckt von Kepa. Er hat als Mensch, Charakter und Sportler eine Geisteshaltung, durch die er immer für uns abliefern kann.“
Auf den letzten Drücker die Nummer eins
Will heißen: Tuchel schätzte Kepa als loyalen und zuverlässigen Ersatzmann. Und ganz zum Ende seiner Amtszeit war es dann soweit: Zum Champions League-Auftakt 2022/23 vertraute der deutsche Coach bei Dinamo Zagreb (0:1) überraschend auf Kepa statt den formschwachen Mendy. Der teuerste Keeper der Welt blieb auch danach im Tor, während Tuchel nach der Pleite in Kroatien überraschend die Koffer packen musste.
Nun will Tuchel wieder mit Kepa zusammenarbeiten. Die Bayern sollen bereits Gespräche mit Chelsea angesetzt haben, um über eine Leihe mit Kaufoption zu verhandeln. Alle Beteiligten können sich den Deal dem Vernehmen nach vorstellen. Es scheint also ganz so, als sei nichts hängengeblieben zwischen Tuchel und Kepa. Der 14-fache Nationalkeeper muss aber eines wissen: Kehrt Manuel Neuer (37) nach seinem Beinbruch zurück, winkt ihm erneut ein Bankplatz unter seinem alten Trainer.
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